Über mich
Migrationshintergrund, berufliche Stationen und was ich daraus gelernt habe
Lass mich Dich auf eine kleine Reise in mein berufliches Leben mitnehmen. Würdest Du mich heute fragen, wie ich zu dem geworden bin, der ich heute bin und warum ich gerade das tue, was ich tue, würde ich dies wie folgt beantworten:
„Wir alle haben zwei Leben. Das Zweite beginnt, wenn wir realisieren, dass wir nur eins haben.“ Tom Hiddlestone
Ich persönlich würde den Spruch weiterführen, denn wir alle haben weitaus mehr als zwei Leben, wenn wir bemerken, dass auch das zweite Leben uns nicht erfüllt. Und wenn wir diesem eine neue Richtung geben, beginnt unweigerlich unser drittes Leben usw. Diesen Zyklus des immer wiederkehrenden Neuanfangs habe ich inzwischen vier Mal erlebt.
Leben Nr. 1 – Meine Kindheit und Jugend: Ein Leben, in dem ich alles hatte, um glücklich zu sein – nur keinen Plan für die Zukunft.
Meine Kindheitsphase steht im Zeichen der Erforschung und des Spaßes, losgelöst von all jenen Leistungsansprüchen, die uns die Gesellschaft auferlegt. In dieser Zeit tauche ich meist in virtuelle Welten ein und gebe mich voll und ganz dem Fußball hin. PC-Spiele faszinieren mich und Fußball ist meine Religion. Ich trainiere wie ein Fußball-Profi, aus dem später kein Profi werden sollte, teilweise 3 Stunden am Stück (bei zwei Mannschaften gleichzeitig) und verbringe etliche Stunden meiner Freizeit auf dem Bolzplatz. Je mehr ich mich meinem Abiturabschluss nähere, umso stärker reift die Frage in mir, was ich studieren soll. Die Zeit für den Beruf des E-Sportlers (d. h. eines professionellen Videospielers) ist noch nicht gekommen und Profifußballer zu werden, ist keine Option – dafür mangelt es wohl doch etwas an Talent und vor allem an der elterlichen Unterstützung. Da in den 2000er-Jahren die Ingenieure von morgen ein gutes und sicheres Einkommen anlächelt, entscheide ich mich für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau. Reine Ingenieurwissenschaft ist mir dann doch zu trocken und mit der Wirtschaft will ich mir zumindest die Optionen offenhalten.
Leben Nr. 2 – Studium und Arbeit: Ein Leben, in dem ich mich beweisen wollte.
Ehrlich gesagt, bin ich nicht der beste Schüler gewesen. Mit meiner durchschnittlichen Abi-Abschlussnote kann ich mir nur wenig kaufen. Fortan will ich der (Arbeits-) Welt beweisen, dass ich mehr als flinke Hände (bei PC-Spielen) und flinke Beine auf den Fußballplatz habe. Wie kann man das besser tun als mit einem grandiosen Studienabschluss, denke ich. Ich tausche den Fußball gegen Papier, Stift und Vorlesungsstunden in Hörsälen ein. Im Studium beweise ich eisenharte Disziplin und bestehe meinen Bachelor und später auch meinen Master mit Bravour. Gegen Ende meines Studiums entdecke ich wieder meine lang unterdrückte Liebe zum Fußball und kicke spaßeshalber in einer Studentenmannschaft, bis eine spätere Knieverletzung endgültig das Ende meiner Fußballkarriere besiegelt. Es sollte mich Jahre kosten, eine ähnliche Passion wie die zum Fußball wiederaufflammen zu lassen. Ich habe das Glück, direkt nach meinem Studium eine Stelle im Einkauf antreten zu dürfen. Der nächste Beweis, die Probezeit, steht bevor, welche ich auch meistere und damit nicht nur mir, sondern auch meinem Umfeld beweise, dass ich tatsächlich mehr kann, als die Leute von mir denken. Nach der Probezeit bleibe ich den nächsten Beweis schuldig, nämlich den, dass ich dauerhaft – auch in schwierigen Situationen und Zeiten – einen kühlen Kopf bewahren kann. Ich befasse mich intensiv mit dem Thema Resilienz und komme über dieses Thema mit Stress und Persönlichkeitsentwicklung in Berührung. Mit der Zeit werde ich mehr und mehr zu einer resilienten Persönlichkeit, die auch in stressigen Phasen, den Überblick behält.
Learning: Arbeit macht nicht krank, wenn man die Arbeit Arbeit sein lässt. Wer nur auf das Überleben aus ist, überlebt. Wer mehr als nur das Überleben kann, findet auch den Pfad aus dem reinen Überlebensmodus.
Leben Nr. 3 – Mein Ausweg aus dem „höher, schneller, weiter“-Korsett: Ein Leben, in dem ich viel erreicht habe und trotzdem nicht vollends glücklich war.
Die Route der Resilienz führt mich weitestgehend weit weg vom Stress und auch aus dem Rad des „immer-mehr-erreichen-„Wollens. Ich habe vieles erreicht und die Leute um mich herum sind zufrieden mit mir und meiner Leistung. Doch je glücklicher die Leute in meinem Umfeld mit meiner Leistung sind, umso mehr spüre ich, dass sich eine innere Leere in mir auftut. Wenngleich ich auch kilometerweit vom Sturm des Stresshagels entfernt bin, so befinde ich mich gleichermaßen auch immer noch meilenweit von meinem wahren Kern. Es geht mir weder schlecht noch gut und ich habe im Außen, rein rational betrachtet, alle Gründe, um glücklich zu sein. Einen gut bezahlten, sicheren Job würden sich schließlich viele Leute wünschen. Der Appell vom Umfeld, stolz auf seine eigenen Leistungen sein zu dürfen, verpufft im Nirgendwo. Der „Placebo-Glückseffekt“ hat mich mit voller Härte getroffen. Die Gefangenschaft in einer Zwickmühle von „es könnte besser sein, es könnte aber auch schlechter sein, gib Dich doch zufrieden“ macht mir zu schaffen. Ende 2019 besuche ich ein Seminar zum Thema „Glück im Alltag“, welches mir den Weg zur Positiven Psychologie, der Wissenschaft des gelingenden Lebens, weist und genau an all jene Leute gerichtet ist, die mehr im Leben erreichen wollen, ohne dass sie sich aktuell in einer kritischen Situation befinden. Für mich ist klar, dass genau die Positive Psychologie das ist, was ich momentan brauche und meine Reise in die Welt der Positiven Psychologie beginnt.
Learning: Das Leben nach der Arbeit auszurichten, ist vollkommen okay, solange Du dein Leben nicht vernachlässigst. Noch besser: Gestalte Deine Arbeit um Dein Leben herum und orientiere Dein Leben nicht nur nach Deiner Arbeit, sondern nach Deinen eigenen Bedürfnissen.
Leben Nr. 4 – Von Cabrios, bunten Papageien und Co.: Ein Leben, in dem ich mehr und mehr erreiche, was ich erreichen möchte.
Die Ausbildung zum Coach und Trainer in der Positiven Psychologie bringt mich in Verbindung mit meinem Wesenskern/meiner Persönlichkeit und zeigt mir zugleich, was mich als Menschen ausmacht. Schon seit Beginn meiner Karriere begeistern mich jene Kollegen, die im 1:1-Setting oder vor Gruppen, Menschen mit ihren Coaching- und Trainingsinhalten zu einem besseren Leben verhelfen. Schon lange habe ich den Wunsch gehabt, mehr mit Menschen und ihren persönlichen Themen zu arbeiten. Der schwierige Part liegt nicht darin, sich die Coaching- und Trainingstechniken anzueignen, sondern vielmehr zu der Person zu werden, die Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und der eigenen Person entwickelt bzw. hat. Denn der innere Kritiker ist ein Richter, der nur wenig Gnade kennt. Die Positive Psychologie und viele eigene Coachingstunden zeigen mir auf, dass ich gut bin, so wie ich bin und ermutigen mich weiterhin, meinen Weg mit Spaß und Freude zu bestreiten – mit all den Auf und Abs, die dazugehören. So erinnert mich mein Mini-Cabrio (Bild gibt es auf Anfrage: mein zweites Auto, ich fahre übrigens Golf ☺) oder auch ein bunter Papagei (kein Foto: zählt leider nicht zu meinem Inventar :D) daran, den Spaß im Leben im Blick zu behalten und dem Weg, den das Leben für mich bereithält, zu vertrauen. Es sollte nicht mein erstes Auto sein, welches mir Glück und Freude beschert, sondern erst das zweite. Heute erfüllt es mich mit Freude, Menschen in ihrem Leben bei ihrem persönlichen Wachstum zu begleiten. Ein Weg, dem ich treu bleiben werde, komme was wolle. Heute bin ich so viel mehr, als ich es mir jemals vorstellen konnte und ich glaube fest daran, dass auch Du so viel mehr bist, als Du es dir bislang vorstellen kannst.
Am Ende sind es die kleinen Entscheidungen im Leben, die die großen Entscheidungen leicht machen.
Learning: Eine starke Persönlichkeit wirst Du dann, wenn du Deinen eigenen Weg verfolgst, Dich in den Prozess verliebst – unabhängig davon, ob es gerade leicht oder schwer ist. Das Einzige, was Du am Anfang brauchst, ist es, Deinem Leben einen neuen Impuls geben zu wollen.