Bild mit der Aufschrift "Akzeptanz" als eine zentrale Säule der Resilienz

Akzeptanz für mehr Resilienz

Die Akzeptanz: Den Grundpfeiler der Resilienz erkennen und erlernen

Die Säulen der Resilienz im Überblick

Die Resilienz besteht laut Dr. Franziska Wiebel aus sieben Säulen, die wie folgt heißen:

  • Die Akzeptanz
  • Die Bindung
  • Die Lösungsorientierung
  • Der gesunde Optimismus
  • Die Selbstwahrnehmung
  • Die Selbstreflexion
  • Die Selbstwirksamkeit

 

Sie veröffentlichte die Säulen einst während eines Kongresses und auf ihrem eigenen Blog. Sie überarbeitete die sieben Säulen der Resilienz, die einst durch die Diplompsychologin Ursula Nuber ins Leben gerufen wurden, die ich in einem älteren Artikel bereits erläutert hatte. Dabei entwickelte Wiebel eine hilfreiche Unterteilung, die in vier Grundhaltungen und drei Praktiken mündeten.  

Wer die Säulen kennt, ist auf einem guten Weg in Richtung Resilienz. Doch es kann natürlich sein, dass die Umsetzung nicht immer ganz leichtfällt. Besonders die Akzeptanz stellt viele Menschen auf eine harte Probe. Das muss aber nicht sein. Mit etwas Übung und den richtigen Methoden gelingt es, auch den Weg für die Akzeptanz freizumachen.

Ursula Nuber veröffentlichte die ursprünglichen Säulen einst in der bekannten Zeitung „Psychologie Heute“ und hat es geschafft, dass ihr Modell bei Resilienztrainern sehr beliebt ist. Die Übersichtlichkeit spielt dabei eine große Rolle, aber auch die Abgrenzung für Dr. Wiebel. Einen genaueren Überblick findest du hier.

Als Grundhaltung anerkennen

Hinter der Akzeptanz verbirgt sich eine Grundhaltung, die sich durch das ganze Leben zieht. Hierbei handelt es sich um ein aktives Geschehen.

Emotionale Gegebenheiten und das kognitive Denken spielen hier eine wichtige Rolle. Es geht darum, Fehler zu erkennen, anzunehmen und mit ihnen zu arbeiten.

Vielleicht hast du es selbst schon einmal erlebt. Je länger du dich mit einem Problem befasst und dich darüber ärgerst, dass du einen Fehler gemacht hast, desto länger wird es dich belasten. Es kann sich wie Blei auf deine Schultern legen.

Sobald du allerdings verstanden hast, dass es nicht zu ändern ist, und du es akzeptierst, wird es dir auch innerlich besser gehen. Du fühlst dich freier und unbeschwerter, und der Stress, den du selbst für deine Psyche ausgelöst hast, ist gar nicht mehr so groß.

Natürlich ist es nie leicht, wenn du ein Ziel nicht erreichst, obwohl du es so gehofft hast. Es hat allerdings auch keinen Nutzen, wenn du dich eine Woche nach der anderen darüber ärgerst. So kommst du nicht weiter und schiebst dieses Erreichen nur noch länger vor dir her. Sieh immer positiv nach vorn und akzeptiere, dass nicht alles sofort klappen kann und muss.

Es ist wichtig, derlei Geschehnisse nie als ein persönliches Versagen einzustufen.

Im Arbeitsalltag nimmt die Resilienz und die damit verbundene Akzeptanz einen sehr großen Stellenwert ein. Wie du zur Verbesserung beitragen kannst, erfährst du hier.

Akzeptanz lernen und festigen

Jetzt kommt eine Nachricht, die dir sicherlich gefallen wird: Akzeptanz kannst du lernen, wenn du sie noch nicht beherrschst. Die folgenden Schritte werden dir helfen. Du musst nicht alle umsetzen. Suche für dich die Ideen heraus, die dir gefallen und die dich nicht zu sehr unter Druck setzen.

Wichtig ist immer, dass du dich beim Erlernen der Akzeptanz auch wohlfühlst. Dann bist du auf einem guten Weg und kannst schon bald sehr viel Erleichterung in deinen Gedanken und deinem Handeln spüren.

1. Möglichkeit: Denke über schwere Situationen nach

Es scheint leichter zu sein, schwere Themen zu ignorieren und einfach beiseite zu schieben. Frei nach dem Motto: Was ich nicht sehe und denke, geht irgendwann vorbei.

So ist es aber nicht. Der Moment, der dir zu schaffen macht, kommt irgendwann wieder in deine Gedanken zurück. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber dann unter Umständen übermorgen.

Für dich heißt es also: Unternimm das Gegenteil und denke über schwierige Situationen und Aufgaben nach. Setze dich damit auseinander und irgendwann kommen sie dir gar nicht mehr schwer vor.

Du wirst eine Lösung finden, ganz sicher. Du musst dir aber auch darüber im Klaren sein, dass du dich nicht zu sehr von Negativität einnehmen lassen solltest. Wenn du spürst, dass es dir bei deinen Gedanken nicht gut geht, mache eine Pause und arbeite später weiter daran.

Bedenke immer: Es ist deine Entscheidung, wann du über etwas nachdenkst und wann nicht. Diese Wahl trifft niemand sonst. Du hast es in der Hand.

2. Möglichkeit: Wegweisende Emotionen

Negative Emotionen weisen dir einen klaren Weg. Hast du schon einmal darüber nachgedacht?

Betrachten wir doch einmal Gefühle wie Angst, Zorn oder auch Verzweiflung. Wenn du das fühlst, geht es um Dinge, die du noch nicht aufgearbeitet hast. Etwas ärgert dich und es ist nun an der Zeit, genauer darüber nachzudenken.

Warum regt es dich z. B. auf, wenn du über die Schuhe deiner Kinder fällst, oder die Lampe im Wohnzimmer zu tief hängt?

Es ist, wie es ist, und du hast jetzt die Möglichkeit, etwas daran zu ändern. Das schaffst du aber nur, wenn du aufhörst, dich in negativen Emotionen zu verlieren, und den Umstand im ersten Schritt annimmst.

3. Möglichkeit: Ändern, was du kannst

Du hast keinen Einfluss auf die Dinge, zumindest denkst du das. Ist es aber wirklich so? Nein, ganz sicher nicht.

Nimm dir die Zeit und betrachte die Lebensbereiche, die etwas Verbesserung brauchen. Finde heraus, was dir nicht gefällt und analysiere, was du jetzt daran ändern kannst. Hier geht es nur um das, was du aktiv und ohne viel Vorbereitung schaffen kannst.

Du hast etwas gefunden? Sehr gut, dann beginne noch heute mit der Umsetzung und fühle wieder, wie gut es sich anfühlt. Akzeptanz ist doch etwas Großartiges, oder nicht?

4. Möglichkeit: Gelassenheit schafft Akzeptanz

Wenn etwas nicht so klappt, wie du es dir vorstellst, kann das ganz schön frustrierend sein. Du ärgerst dich maßlos darüber und kannst dich manchmal gar nicht beruhigen. Hier verbirgt sich bereits ein kleiner Fehler. Rege dich nicht über derlei Momente auf. Du kannst es jetzt, in diesem Augenblick, nicht ändern.

Atme also tief durch, spüre die Ruhe in deinem Körper und gehe gelassen mit dem Moment um. Je eher du verstanden hast, dass es keinen Sinn macht, sich länger zu ärgern, desto schneller wirst du gelassener sein und es akzeptieren.

5. Möglichkeit: Im Augenblick verweilen

Wie oft verweilen wir in der Vergangenheit und bleiben an einem Ort, den wir schon lange verlassen haben? Das ist ab und an in Ordnung, besonders dann, wenn es sich um schöne Momente handelt. Hier ist es erlaubt, wieder zurückzukehren und noch etwas länger zu bleiben.

Anders sieht es aber bei Momenten aus, die dich traurig oder unglücklich machen. Vielleicht, weil du eine falsche Entscheidung getroffen hast oder sorgenvoll zurückblickst, weil dein Leben eine andere Wendung genommen hat, wie du es dir gewünscht hast.

Vielleicht hast du einen Fehler gemacht, aber jetzt kannst du an diesem Umstand nichts mehr ändern. Du hast deine Entscheidung in der Vergangenheit getroffen und nun bist du hier. Jetzt kannst du etwas ändern, hier und vielleicht auch heute. Aber was geschehen ist, ist geschehen.

Für dich heißt das: Verweile im Hier und Jetzt, nicht in der Vergangenheit. Lenke deine Aufmerksamkeit auf die Dinge, die du heute verändern kannst. Du wirst erstaunt sein, wie gut es sich anfühlt und wie du dabei entspannen kannst.

6. Möglichkeit: Schau hin und sprich es aus

Fehlende Akzeptanz geht mit dem Wegschauen Hand in Hand. Hier können dir deine eigenen Worte helfen und dich unterstützen.

Wenn es dir leichter fällt, kannst du sie auch aufschreiben und sie immer wieder lesen, damit sie dich stärken. Das scheint auf den ersten Blick etwas seltsam zu sein, aber du wirst von der Kraft deiner eigenen aufbauenden Worte begeistert sein.

Versuche es mit ähnlichen Formulierungen wie dieser:

  • Ja, ich habe einen Fehler gemacht und stecke fest.

  • Ja, es geht mir nicht gut, weil meine Arbeit negativ verlaufen ist.

  • Ja, ich bin nicht glücklich in meiner Beziehung und ich glaube, es funktioniert nicht mehr lange.

Diese und ähnliche Sätze mögen für dich jetzt erschütternd klingen, aber sie zeigen dir, wie die Dinge liegen. Sie machen dir klar, in welcher Situation du dich gerade befindest, und öffnen dir die Augen.

Das ist wichtig. Wenn du es verstehst und dir selbst immer wieder zu Gemüte führst, kannst du auch daran arbeiten und es akzeptieren. Und wer weiß: Vielleicht kannst du es auch verändern und dich selbst dabei unterstützen, aus einer negativen Formulierung wieder etwas Gutes entstehen zu lassen.

7. Möglichkeit: Dankbar sein

Es ist der Schlüssel zum Glück: die Dankbarkeit. Betrachte für dich immer wieder, was du alles in deinem Leben geschafft hast. Schau dir an, was du geleistet hast. Sei es der Kauf eines Hauses, ein toller Job, eine großartige Familie. Es gibt so viele Dinge, die dich im Leben glücklich machen und die du nur dir und deinem Können zu verdanken hast.

Sei dankbar für das, was du besitzt. Schaffst du das, wirst du schnell merken, dass die Gegebenheiten, die dich herunterziehen, gar nicht mehr so schwer auf deinen Schultern lasten.

Akzeptieren ist kein Scheitern

Viel zu oft kann es passieren, dass du dich vor der Akzeptanz aus einem ganz bestimmten Grund sträubst: Du setzt es mit einem Scheitern gleich.

Das ist aber nicht so. Nur weil du etwas für den Moment akzeptierst und für dich anerkennst, bist du nicht gescheitert.

Vielmehr hast du es geschafft, es für dich anzunehmen und das Beste aus deiner Situation zu machen. Du nimmst das Problem in die Hand und willst im Hier und Jetzt aktiv daran arbeiten. Es ist wunderbar, dass du neue Energie aufbringst und etwas verändern willst.

Wenn du es schaffst, es so zu sehen und das Positive zu spüren, bist du auf einem sehr guten Weg. Dann ist der Pfad in Richtung Akzeptanz gar nicht mehr so lange und du hast das Ziel bald erreicht!

Fehler zu machen, ist menschlich und hat nichts mit Schwäche zu tun. Wenn du mehr über dieses Denken erfahren willst, findest du hier die richtige Hilfe.

Social Media:

Folge mir auf meinen Social Media Kanälen und verpasse keine Updates, Tipps und Impulse mehr.

Ähnliche Artikel:

Melde dich zum Newsletter an

Abonniere den Colourful-Newsletter, um wertvolle Impulse zu erhalten, die Dein alltägliches Leben bereichern. Darüber hinaus wirst du von mir über aktuelle Projekte und sonstigen (exklusiven) Aktionen auf dem Laufenden gehalten.