Puzzle aus zwei Teilen mit Herz als verbindendes Stück als Symbol für gelingende Beziehung

Der Resilienzfaktor Bindung genauer betrachtet

Wie Bindung von Geburt an das Leben positiv verändert

Bindungen gehören zum täglichen Leben dazu. Wer diese nicht hat, läuft Gefahr, einsam oder unglücklich zu sein. Mit einem Mal scheint es gar nicht mehr so einfach zu sein, mit Problemen klarzukommen. Du bist allein, kannst auf keine Hilfe im Bekanntenkreis hoffen. Das macht traurig.

Nicht umsonst ist daher die Bindung eine der sieben Säulen der Resilienz. Diese unterstützen beim Meistern von Aufgaben, wenn es im Leben nicht so leicht sein sollte.

Die Bindung nimmt hier eine sehr wichtige Rolle ein. Sie ist in der Regel eine Grundhaltung, ein Wunsch, den jeder Mensch hegt. Niemand ist gerne allein und nur auf sich gestellt. Es gibt natürlich Personen, vielleicht gehörst auch du dazu, die nicht immer von vielen Menschen umgeben sein wollen. Das heißt aber nicht, dass das gänzliche Alleinsein bevorzugt wird.

Die Bindung erklärt

Um sich wohlzufühlen, braucht es einen Gegenpart. Es braucht einen Menschen, der da ist. Nur dann können sich z. B. Kinder gut entwickeln und auf die Herausforderungen des Lebens gut vorbereitet sein.

Die Psyche wird durch einen Menschen, der dich schätzt, gestärkt und dein Selbstbewusstsein macht einen Sprung. Hierbei kann es sich um eine Liebe handeln oder um eine Geschäftsbeziehung drehen.

Das Grundgerüst der Beziehung spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass es von Vertrauen und Empathie getragen wird.

Es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen, die gute Bindungen pflegen und im Umfeld bei Stress einen „Puffer“ haben, weniger an einem Burn-out oder einer Depression erkranken.

Folgende Anzeichen zeigen eine solche Veränderung der Psyche auf:

  • Gedrückte Stimmung
  • Kein Interesse für sonst geliebte Aktivitäten
  • Kein Antrieb

Du siehst somit, dass eine Bindung mehr als wichtig ist und in keinem Leben fehlen darf, um wirklich glücklich zu sein.

Die sieben Säulen der Resilienz helfen dir, mit stressigen Situationen in deinem Leben besser umzugehen. Mehr über ihr Wirken und ihre genaue Bezeichnung kannst du hier erfahren.

Die Förderung der Bindung im Kindesalter

Eines vorweg: Dieser Absatz ist keineswegs nur für Eltern. Er dient dir genauso zur eigenen Betrachtung deines Bindungsgefühls, wenn du keine Kinder hast.

Er hilft dir, dir selbst zu zeigen, wie dein Leben in diesem Bereich verlaufen ist und ob du jetzt noch etwas verändern solltest oder kannst.

Wie gingst du früher mit dem Thema Bindung um, wie siehst du es jetzt und wie verhältst du dich deiner eigenen Familie gegenüber? Fragen, die schon bald eine Antwort finden werden.

1. Hinweis: Keine Bedingungen für Liebe

Vielleicht kannst du dich noch an diverse Aussagen aus deiner eigenen Kindheit erinnern, die so ähnlich klangen wie: „Wenn du jetzt lieb bist, bekommst du auch ein Stück Schokolade.“

Natürlich kann die Süßigkeit auch durch andere Dinge ersetzt werden. Selbst Liebkosungen sind möglich. Am Ende zeigen diese Aussagen etwas, was an dieser Stelle eigentlich nichts zu suchen hat: Das Kind bekommt Liebe (in welcher Form auch immer), wenn es eine bestimmte Bedingung erfüllt.

Für manche Eltern oder Aufsichtspersonen mag dies normal sein, doch es hat in der Erziehung nichts zu suchen. Dieses Handeln leistet keinen förderlichen Beitrag für die Entwicklung eines Kindes und fördert in keinem Fall die gute Bindung.

Es ist selbstverständlich nicht gänzlich verboten, kleine Forderungen zu stellen und am Ende mit einer kleinen Belohnung zu locken. Dies sollte allerdings nicht immer der Fall sein, um den Blick auf eine gute und ausgewogene Entwicklung des Kindes nicht negativ zu beeinträchtigen.

Denn sei an dieser Stelle einmal ganz ehrlich: Das Zimmer lässt sich doch gleich viel schneller und einfacher aufräumen, wenn der Lieblingsfilm zur Belohnung wartet.

2. Hinweis: Gefühle stets beachten

Das Kind schreit vor Wut und kann sich gar nicht mehr beruhigen. Eltern kennen das und wenn ein solcher Gefühlsausbruch immer wieder vorkommt, neigt wohl jeder Erziehungsberechtigte oft dazu, es zu überhören. Das ist zwar schwer, doch mit der Zeit gelingt es. Leider ist genau dies das falsche Vorgehen.

Kein Kind schreit ohne Grund. Es möchte eine negative Stimmung mit dir teilen und sieht in diesem Augenblick keine andere Möglichkeit, um dies zu tun.

Babys können natürlich nur weinen, um sich bemerkbar zu machen. Hier ist es an dir, herauszufinden, was nicht stimmt.

Mit dem Heranwachsen stellt sich die Möglichkeit des Sprechens ein. Der Schützling kann immer mehr zu verstehen geben, was nicht stimmt.

Doch trotz aller neuen Entwicklungen gibt es diese Momente, in denen ein Wutausbruch vielleicht nicht gerechtfertigt ist und Eltern geneigt sind, nicht mehr zuzuhören.

Versuche, diesem Umstand nicht nachzugeben. Ist es anstrengend, wenn dein Kind immer wieder schreit? Ja. Solltest du nicht zuhören und seine Gefühle ergründen? Nein!

Nimm dich der Gefühlswelt des Kindes an, rede mit ihm und versucht zusammen, eine Lösung zu finden. Damit stärkst du nicht nur die gemeinsame Bindung, sondern dein Schützling kann auch viel zur Verbesserung seiner Resilienz beitragen.

3. Hinweis: Mehr „Sonne“ im Alltag

Was gibt es Schöneres, als den Tag mit einem Lachen zu verbringen oder zu beenden? Nachweislich ist dieses positive Gefühl sogar gesund, und jeder Mensch ist gut beraten, es täglich in sein Leben zu integrieren.

Lache auch du gemeinsam mit deinem Kind und finde heraus, wie einfach es auf diesem Wege sein kann, die Bindung zu stärken. Spürt zusammen einen Glücksmoment, den ihr so bewusst vielleicht nur selten wahrgenommen habt.

Dabei spielt es keine Rolle, ob ihr über einen Witz lacht oder euch einfach an einem unvergesslichen Augenblick oder einer Erinnerung erfreut.

4. Hinweis: Immer ehrlich sein

Jeder weiß aus seinen eigenen Kindertagen: Lügen ist nicht gut und nimmt das Vertrauen. Somit sind die Regeln in der Familie klar gesetzt. Der Schützling soll nicht lügen, aber du als Elternteil auch nicht.

Herbei fängt es schon bei kleinen Dingen an. Fragt dein Kind dich z. B. nach dem Wetter und du sagst, dass die Sonne scheint, obwohl es regnet, nur damit es glücklicher ist, kann dies schnell einen negativen Effekt haben.

Sicherlich wird eine solche Handlung die Bindung nicht gleich komplett zerstören und auch das Vertrauen nicht stark einbrechen lassen. Sicher ist allerdings, dass es bei deinem Kind einen Augenblick des Negativen zurücklässt und es auf der Leiter der Resilienz nicht nach oben geht.

Wichtig ist allerdings auch, zu wissen, dass „Lügen“ ein recht weiter Begriff sein kann. Dein Kind darf ruhig an den Weihnachtsmann und den Osterhasen glauben. Diesen Gedanken musst du ihm nicht nehmen. Irgendwann löst sich die Fantasiewelt von selbst auf.

5. Entschuldigung als Respektfaktor

Es ist wichtig, dass dein Kind sich entschuldigt, wenn es einen Fehler gemacht hat. Hierbei spielt es keine Rolle, ob dies bei einem guten Freund, Familienmitglied oder Bekannten passiert. Fehler können passieren, es ist allerdings genauso wichtig, dazu zu stehen und ein Wort der Entschuldigung hervorzubringen.

Nun ist es aber nicht nur so, dass deinem Kind ein Fehler unterlaufen kann. Ein höheres Alter schützt niemanden vor einem solchen Verhalten. Aus diesem Grund zählt für dich genauso: Wenn du einen Fehler machst, besonders deinem Schützling gegenüber, solltest du dich dafür entschuldigen.

Du bist zwar Mama oder Papa, aber Respekt fängt an, wenn auch du einen Fehler eingestehen kannst.

Auf diese Weise gibst du deinem Kind mit, dass es gar nicht schwer sein muss und dass jeder mit solchen Augenblicken zurechtkommen kann.

6. Hinweis: Nächtliche Nähe

Je älter Kinder werden, desto öfter und lieber möchten sie die Nächte im eigenen Zimmer verbringen. Das ist normal und hat nichts mit einer schlechten Bindung zwischen Eltern und Kind zu tun.

Anders ist es allerdings bei Babys. Ist dein Kind gerade erst auf der Welt, ist es wichtig, dass es immer in deiner Nähe ist. Besonders nachts sollte es nicht von dir getrennt sein. Du wirst überrascht sein, wie viel diese kleinen Menschen spüren können. Sie fühlen, wenn du da bist und wieder gehst. Schlafen sie tief und fest ein, gibt es diese Wahrnehmung nicht mehr, doch wohl kaum ein Baby wird zu Beginn seines Lebens die Nächte bereits durchschlafen können.

So ist es ganz einfach: Verbringe die Nächte in der Nähe deines Kindes, wenn es noch sehr klein ist. Dies leistet einen wichtigen Betrag für eine gute Bindung.

Nicht selten kann eine fehlende elterliche Bindung bei Kindern zu Verhaltensstörungen führen, die sich bereits im sehr jungen Alter bemerkbar machen können. Wie diese aussehen können, erfährst du hier.

Wenn die Liebe fehlt

Wie du schon gemerkt hast, ist es für den Aufbau der Resilienz enorm wichtig, dass die Bindung zwischen Eltern und Kind passt.

Da es niemandem in die Wiege gelegt wird, mit Stresssituationen gut umzugehen, ist es umso besser, dass es im Leben erlernt werden kann.

Doch was, wenn die Bindung, von der soeben ausführlich berichtet wurde, nicht gegeben ist? Die Gründe dafür sind vielfältig, genauso wie die Folgen, die Kinder lange, wenn nicht sogar ein Leben lang, beeinträchtigen können.

So kann sich z. B. eine dauerhafte Unsicherheit einstellen, welche jede Entscheidung im Leben beeinflusst. Ein Kind, das keine Liebe oder nur wenig erfahren hat, wird unter Umständen nie sehr entscheidungsfreudig sein. Oft braucht es eine zweite Meinung, um sich sicher zu fühlen.

Weiterhin kann es sich sehr einsam fühlen. Das heißt, dass sich die fehlende Liebe später in einem Gefühl des Alleinseins äußert. Das betroffene Kind war fast immer auf sich allein gestellt und wird dieses Gefühl nicht mehr los. Es kann sich zeit seines Lebens in ein Schneckenhaus zurückziehen, auch wenn Mitmenschen helfen wollen.

Der Grund dafür ist wiederum ein fehlendes Vertrauen. Dieses Gefühl hat es nie gelernt oder erfahren. Es zieht sich zurück und fühlt sich dort am wohlsten, obwohl es den Tatsachen nicht entspricht.

Später können sich sogar Angststörungen einstellen, die gar nicht mehr benannt werden können. Sie sind später oft generalisiert, was heißt, dass sie keinen festen Grund mehr haben.

All diese Gefühle lasten auf der Seele und stauen sich auf. Ein Mitteilen ist nicht möglich und so fährt die Gefühlsachterbahn ohne Haltepunkt los. Das ist sehr belastend und irgendwann ist die Kontrolle nicht mehr gegeben. Die Emotionen brechen heraus, was für Außenstehende sehr erschreckend sein kann.

Du siehst somit, dass eine Bindung für das Leben sehr wichtig ist. Dieser besondere Halt nimmt bereits kurz nach der Geburt seinen Anfang und zieht sich durch das ganze Leben. Wenn du es schaffst, deinem Kind die Liebe zu geben, die es braucht, stärkst du es für alle Zeit.

Mit dieser Kraft wird es in der Lage sein, Sorgen und Stress zu kontrollieren und mit derlei Momenten umzugehen. Selbst dann, wenn hier nicht immer alles nach Plan läuft, wird es nicht verzweifeln und spüren, wie wichtig die Resilienz ist.

Für ein glückliches Leben von Anfang an!

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