Positive Psychologie in Unternehmen - Mann vor Laptop mit vielen Ideen

Positive Psychologie und PERMA-Modell in der betrieblichen Gesundheitsförderung

Die Kranken- und Unfallversicherungen in Deutschland haben schon längst erkannt, welchen Beitrag Positive Psychologie auf die betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention hat. Mit der Initiative Gesundheit und Arbeit, kurz iga, treten der Dachverband der BKK, der Spitzenverband DGUV und die Ersatzkassen VDEK als Kooperationspartner auf und machen es sich seit Jahren zur Aufgabe, Präventions- und Interventionsansätze in gemeinsamen Projekten weiterzuentwickeln und tragen somit nachhaltig zur Steigerung von Arbeitsschutz und betrieblicher Gesundheit bei. Einer ihrer Themenschwerpunkte ist Positive Psychologie im betrieblichen Kontext.

Mit der im Juli 2021 veröffentlichten Ausgabe iga.Fakten 11 geht die Initiative tiefer in den Bereich der Positiven Psychologie ein und erläutert u. a. das PERMA Modell als zukunftsweisendes und gesundheitsförderndes Führungskonzept. Im Artikel „Positive Psychologie im Berufsalltag“ aus meinem Blog erkläre ich das Modell näher und gebe dort auch die ersten 5 Tipps für Führungskräfte, die sie direkt im Berufsalltag im Rahmen eines Positive Leadership umsetzen können.

Das PERMA-Modell

Das PERMA-Modell spielt eine zentrale Rolle in betrieblicher Gesundheitsförderung und moderner Führung. Auch als wissenschaftliches Modell des Glücks bekannt, stellt es ein erfülltes und glückliches (Arbeits-) Leben auf fünf Säulen dar, die da wären:

  • Positive emotions (Positive Emotionen)
  • Engagement (Engagement)
  • Relationships (Beziehungen)
  • Meaning (Sinnhaftigkeit)
  • Achievment/Accomplishment (Erreichbarkeit/Wirksamkeit)

 

Auf den betrieblichen Kontext übertragen, trägt das PERMA-Modell entscheidend zur Steigerung von betrieblicher Gesundheit bei und mündet in einem Führungsmodell, das auf das Stärken der Stärken von Mitarbeiter:innen fokussiert ist und eine positive Fehlerkultur im Unternehmen kultiviert.

Förderung von Positiven Emotionen

Durch die Förderung von im Unternehmen erlebten Positiven Emotionen entwickeln Mitarbeiter:innen neues Gedankengut, stärken ihre Beziehungen, erhöhen ihre Aktivitäten und bauen so neue und überdauernde Persönlichkeitsressourcen auf, die sich positiv auf ihre Gesundheit auswirken, Überlebenschancen steigern und mehr Erfüllung im beruflichen Alltag bringen. Das wiederum eröffnet eine gewisse Spirale der Positivität, die aus einer positiven Emotion ein positives Erleben und damit neue positive Emotionen hervorruft.

Eine der von iga genannten Maßnahmen zur Steigerung von Positiven Emotionen in betrieblicher Gesundheitsförderung stellt Meditation dar. Auch Achtsamkeitsübungen werden von der iga empfohlen. Was Meditation eigentlich ist und was man dabei beachten sollten, kannst du gerne in folgendem Artikel aus meinem Blog nachlesen: Meditation – was ist das und welche Vorteile hat sie im Berufs- und Arbeitsleben?“

Förderung von Engagement

Die Steigerung von Engagement bedeutet eine Steigerung von Eigenwillen, Eigeninitiative und Einsatzfreude. In seiner Aufgabe aufgehen ist hier das Stichwort und wird auf die Flow-Theorie von Mihaly Csikszentmihalyi zurückgeführt. Der Zustand des glückseligen Aufgehens in einer Aufgabe wurde zuerst bei Künstler:innen, Musiker:innen, Sportler:innen und Spezialist:innen beobachtet, die ihren Stärken entsprechend an einer Aufgabe tätig waren und vor Motivation strotzten. Wenn es um Förderung von Engagement im betrieblichen Kontext geht, dann sprechen wir von stärkenorientiertem Einsatz der Mitarbeiter:innen im exakten Gleichgewicht zwischen Unter- und Überforderung.

Dadurch entsteht ein Arbeits-Flow, der Leistungsfähigkeit, Konzentration und Motivation positiv beeinflusst.

 

In einigen Studien, auf die sich die iga in ihren Ausführungen bezieht, wurde belegt, dass die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter:innen um im Durchschnitt 36,4 % anstieg, wenn sich Führungskräfte auf die Stärken der Teammitglieder fokussierten, und um 26,8 % abfiel, wenn sie genau das Gegenteil taten, d. h. die Schwächen ihrer Beschäftigten im Auge hatten.

Förderung von Beziehungen

Der Aufbau einer wertschätzenden Unternehmenskultur ist entscheidend für den Auf- und Ausbau von guten zwischenmenschlichen Beziehungen im betrieblichen Alltag. Teamfähigkeit, ein gutes Miteinander, gute Laune und unterstützende Haltung gegenüber Teamkollegen, Mitarbeiter:innen und Beschäftigten führen nachweislich zur Verbesserung von Arbeitsprozessen und erhöhen die Mitarbeiterbindung.

Dabei stehen positive Kommunikation und positive Wahrnehmung von Team- und Einzelleistung auf der Tagesordnung. Ta-daa-Listen anstelle von To-do-Listen, konstruktive Feedbackgespräche und positive Interaktion im Team sind mögliche Vorgehensweisen, um die Beziehungsebene in Abteilungen und Unternehmen zu stärken. Starke soziale Strukturen im Unternehmen wirken sich positiv auf die betriebliche Gesundheitsförderung aus und stellen gleichzeitig das Unternehmen als einen attraktiven Arbeitgeber dar.

Förderung von beruflicher Sinnhaftigkeit

Mittlerweile gibt es unzählige Studien, die belegen, dass Sinnhaftigkeit im Beruf und Privatleben entscheidend für Motivation und Leistungsfähigkeit ist. Wer versteht, was er tut und warum, der führt notwendige Aufgaben entspannter, besser und zufriedenstellender aus.

Sinnstiftendes Arbeiten stellt auch ein zentrales Thema im New Work Konzept dar und bezieht sich unter anderem auch auf die praktische Gestaltung von Arbeitsinhalten und Rahmenbedingungen. Weitere Punkte zur Förderung von Sinnhaftigkeit im Beruf sind Nützlichkeit der geleisteten Arbeit im gesellschaftlichen und/oder unternehmerischen Kontext sowie die subjektive Wahrnehmung. Ein Stichwort hier ist Job Crafting. Mehr zu diesem Thema kannst du in diesem Artikel erfahren.

Förderung von Leistung und Wirksamkeit

Ein Projekt gut abschließen, erfolgreich sein gesetztes Ziel erreichen und dafür wertgeschätzt zu werden, steigert nicht nur das Selbstvertrauen, sondern lässt die Mitarbeiter:innen wirksam ihre Leistungen erkennen und baut neue Kompetenzen auf.

Auch bei der Förderung von Leistung und Wirksamkeit im Rahmen des PERMA-Modells zur Steigerung von betrieblicher Gesundheit ist wieder ein stärkenorientierter Einsatz, positive Kommunikation und der Fokus auf das Gelingen des Vorhabens entscheidend. Eine gute Methode, die hier Anwendung finden kann, ist die WOOP-Methode. Durch Wish (Wunsch), Outcome (Ergebnis), Obstacle (Hindernis) und Plan (Plan) können Ziele unter Berücksichtigung von möglichen Hindernissen und Konsequenzen besser geplant, selbstwirksamer und leichter erreicht werden.

Was sagt iga über Positive Psychologie in Unternehmen?

Die Initiative von Gesundheit und Arbeit (iga) stuft die Ansätze der Positiven Psychologie als gewinnbringend für die Förderung von betrieblicher Gesundheit und Humanisierung der Arbeitswelt ein. Unternehmen wird dadurch eine organisationale Aufgabe übertragen, die eine positive Gestaltung der Arbeitswelt für Menschen als Ziel hat. Dabei sollten Unternehmen auf Folgendes achten:

  1. Welche Faktoren tragen dazu bei, dass Mitarbeiter:innen handlungs- und leistungsfähig sind bzw. konstruktiv arbeiten können?

 

  1. Welche positiven Maßnahmen können umgesetzt werden, die auf individuelle Stärken von Mitarbeiter:innen abzielen und diese zum Aufblühen bewegen?

 

Coaching und Trainings im Rahmen Positiver Psychologie

Positive Psychologie ist eine wissenschaftliche Disziplin und kein Hokuspokus. Mentale Gesundheit von Mitarbeiter:innen, sowie ein erfülltes und glückliches (Arbeits-) Leben sind essentiell für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen. Coachings und Trainings in diesem Bereich stellen eine effektive Vorgehensweise auf dem Weg zu einer gesunden und erfolgreichen Gesellschaft dar. Die Umsetzung der Ansätze Positiver Psychologie in Unternehmen kann einen langwierigen Prozess darstellen, da nicht selten Erkenntnisse und die Änderung von Denk- und Verhaltensweisen von Individuen ausschlaggebend für den Erfolg der Maßnahmen sind. Und wie so oft dauert die Implementierung von neuen (Arbeits-) Prozessen in Unternehmen und Organisationen seine Zeit.

Welche Angebote ich im Bereich von Trainings und Coachings zu PERMA, Resilienz und Stärkenförderung anbiete, kannst du hier einsehen.

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