Rollenklarheit bei Führungskräften veranschaulicht an Steinen

Rollenklarheit bei Führungskräften – Herausforderungen und Tipps

Durch Führungsverantwortung ist eine Rollenklarheit bei Führungskräften ein sehr wichtiger Bestandteil vom erfolgreichen und zufriedenstellenden Erfüllen der beruflichen Aufgaben.

Hinzu kommt, dass Führungskräfte ihre Rolle dreifach definieren müssen. Und hier sowohl in den inneren Dialog (mit sich selbst) und den äußeren Dialog (Team, Geschäftsführung) gehen sollten.

Das sind mögliche Fragen, mit denen Führungskräfte sich bei der Rollenklarheit auseinandersetzen können:

  1. Welche Rolle als Führungskraft habe ich innerhalb des Unternehmens?

  2. Welche Rolle als Führungskraft habe ich innerhalb meiner Abteilung?

  3. In welcher Rolle als Führungskraft sehe ich mich selbst? Erfülle ich diese zufriedenstellend ausgehend von meinen eigenen Erwartungen an mich selbst?

1. Welche Rolle als Führungskraft habe ich innerhalb des Unternehmens?

Als Führungskraft im Unternehmen kannst du unterschiedliche Rollen einnehmen.

Zum einen bist du als Abteilungs- oder Teamleiter:in in die Organisation eingebunden und für einen bestimmten Fachbereich verantwortlich. D. h., du hast bestimmte spezifische Ziele und Aufgaben, die du erfüllen sollst. Gleichzeitig wird dir auch ein Team zur Verfügung gestellt, welches dich bei der Erreichung deiner Aufgaben unterstützt und an welches du Aufgaben abgibst. Die Verantwortung liegt aber weiterhin bei dir.

Zu Schwierigkeiten bei der Rollenklarheit auf organisatorischer Ebene kann es kommen, wenn a) Ziele und Aufgaben nicht klar definiert sind, oder b) wenn weitere Aufgaben auf dich zu kommen, die nicht klar kommuniziert wurden, aber von deinen Vorgesetzten und der Organisation erwartet wird, dass du diese erfüllst.

Beispiel: Maria Mayer wechselt intern und übernimmt ihre erste Führungsposition als Teamleitung in der Kundenbetreuung. Durch diesen Positionswechsel ist sie nun ihrem alten Abteilungsleiter gleichgestellt. Als fachliche Aufgabe wird ihr die Verantwortung für bestimmte Prozess übertragen, die sie analysieren und an veränderte Marktsituationen anpassen soll. Was Maria nicht bewusst ist, ist, dass sie auch eine weitere Aufgabe hat, die allerdings nicht offen kommuniziert wurde. Im Team herrscht hohe Mitarbeiterunzufriedenheit und Fluktuation. Die Geschäftsführung und Personalabteilung glauben, dass Maria bestens dafür geeignet ist, mehr Ruhe und Sicherheit ins Team zu bringen. Dies wird aber erst nach 3 Monaten in einem von Maria gewünschten Mitarbeitergespräch expliziert geklärt.

Mein Tipp: Ob bei einem internen oder externen Wechsel – wenn du als Führungskraft eine neue Abteilung oder ein neues Team übernimmst, erfrage die aktuelle Teamsituation und die sich daraus ergebenden Wünsche deiner Vorgesetzten. Es ist wichtig, dass du nicht nur deine fachlichen Aufgaben klärst, sondern dass auch Führungsverantwortung und mögliche personelle Aufgaben angesprochen und klar definiert werden.

2. Welche Rolle als Führungskraft habe ich innerhalb meiner Abteilung?

Wie bereits erwähnt, als Führungskraft bist du einem fachlichen Spezialbereich zugewiesen und für die Erreichung von bestimmten Zielen verantwortlich. Gleichzeitig bist du auch Ansprechpartner:in für dein Team, das wiederum bestimmte Erwartungen an dich als Führungskraft mit sich bringt.

Nicht selten wirst du Fingerspitzengefühl und eine gute Kommunikation an den Tag legen müssen, um a) zwischen den Parteien zu vermitteln, und b) ggf. undurchsetzbare Forderungen deines Teams so zu kommunizieren, dass diese mit Verständnis aufgenommen werden. Des Weiteren kann es durchaus vorkommen, dass du als Führungskraft Konflikte im Team glätten musst und/oder Strukturen implementieren solltest, um möglichen Konflikten entgegenzuwirken.

Beispiel: Maria Mayer ist seit Kurzem in ihrer neuen Position als Teamleitung tätig. Im Team herrschen Unruhe und eine hohe Fluktuation. Da dies allerdings in dieser Abteilung schon seit jeher so ist, gibt Maria der Situation keinen größeren Stellenwert. Erst als sie in einem Mitarbeitergespräch mit einem ihrer Teammitglieder auf das Thema zu sprechen kommt, wird ihr klar, dass das Team von ihr erwartet, diesen Zustand zu ändern.

Mein Tipp: Gehe mit deinem Team in die offene Kommunikation, wenn möglich schon von Anfang an. Frage ruhig nach Erwartungen, die deine Teammitglieder an dich haben, wäge ab, welche davon du erfüllen kannst und welche nicht realisierbar sind. Kommuniziere dein Ergebnis an dein Team. Transparenz und Verständnis helfen sehr, mögliche Missverständnisse in deiner Rolle als Führungskraft nicht aufkommen zu lassen.

3. In welcher Rolle als Führungskraft sehe ich mich selbst?

Sowohl die Organisation als auch die Menschen in deinem Team haben Erwartungen an dich. Und du selbst mit Sicherheit auch.

Als Führungskraft bist du die Person im Team, an der man sich orientiert. Diese Vorbildfunktion kann manchmal überwältigen.

Deswegen macht es durchaus Sinn, sich im Vorfeld Gedanken über den eigenen Führungsstil zu machen, aber auch über die eigenen Werte und Überzeugungen.

Wie möchtest du führen? Welche Arbeitsabläufe sind wichtig für dich? Welche Erwartungshaltung hast du an dich selbst? Und ist diese unter den gegebenen Rahmenbedingungen, der Unternehmenskultur und den vorherrschenden Umständen überhaupt realisierbar?

Beispiel: Maria Mayer hat vor Kurzem eine Position als Teamleitung übernommen. Im Team herrschen starke Unruhe und Fluktuation. Ganz intuitiv möchte sie diesen Zustand beheben und für mehr Stabilität im Team sorgen. Durch einen neuen Prozess, den sie implementieren möchte, kann sie die Mehrarbeit, die aktuell vermehrt durchgeführt wird, ein gutes Stückchen eindämmen. Da allerdings ein weiteres Teammitglied seinen Wechsel angekündigt hat und der Personalauswahlprozess noch am Laufen ist, kann sie die neuen Arbeitsabläufe aktuell nicht einführen. Sie ist sehr enttäuscht über sich selbst und zweifelt an ihren Fähigkeiten.

Mein Tipp: Auch als Führungskraft bist du nur ein Mensch. Setze dich aktiv mit deiner Persönlichkeit auseinander, ermittle deine Stärken und Werte, fokussiere dich auf diese und verteile Aufgaben im Team sinnvoll. Bedenke auch, dass gewisse Rahmenbedingungen vorgeben sind, die du nicht gänzlich ändern kannst. Auch Veränderungen, die du als Führungskraft einführst, brauchen eine gewisse Zeit, um sich zu etablieren. Je realistischer du deine eigene Erwartung an dich selbst einstufst, desto schneller wirst du diese erfolgreich erreichen.

Warum ist Rollenklarheit bei Führungskräften so wichtig?

Grundsätzlich ist es wichtig, Rollen klar zu definieren, um Erwartungen von Dritten und sich selbst transparent zu gestalten.

Führungskräfte sind immer in einem gewissen Dreieck gefangen. Sie müssen die Erwartungen ihrer Vorgesetzten erfüllen, ihre eigenen an sich selbst und die Erwartungen der Teammitglieder.

Je klarer die Rollenverteilung geklärt ist und die Erwartungen kommuniziert werden, desto einfacher wird es für dich als Führungskraft sein, deine Aufgaben zur Zufriedenheit aller Beteiligen und auch zu deiner eigenen Zufriedenheit zu erfüllen.

Im Artikel Rollenklarheit im neuen Job, Funktion oder Projekt – das solltest du wissen habe ich einen Fragebogen zur Bewertung von Rollenklarheit im Job zur Verfügung gestellt. Dort kannst du gerne Näheres nachlesen, deine Rollenklarheit ermitteln und diese für dein nächstes Mitarbeitergespräch nutzen.

Alternativ kannst du diesen Fragebogen auf für deine Mitarbeiter:innen nutzen, um mit ihnen gemeinsam ihre Aufgaben und Rollenklarheit zu bewerten.

Denn als Führungskraft musst du nicht nur deine eigene Rolle klar definieren, sondern auch für Rollenklarheit bei deinem Team sorgen.

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