Rollenklarheit im neuen Job: 4 Stühle nebeneinander mit unterschiedlichen Farben

Rollenklarheit im neuen Job, Funktion oder Projekt – das solltest du wissen

Rollenklarheit als essentielle Arbeitsgrundlage

Wer sich für einen beruflichen Neustart entschieden hat – sei es ein komplett neuer Job, eine neue Funktion oder ein neues Projekt –, der hat bestimmte Erwartungen. Aber nicht nur als neue:r Mitarbeiter:in hat man Erwartungen, auch das Unternehmen hat welche.

In diesem Artikel gehe ich auf das Thema Rollenklarheit ein und du findest hier auch einen kurzen Fragebogen, um deine Rollenklarheit im Job zu bewerten.

1. Warum ist eine Rollenklarheit im Job so wichtig?

Was ist mein Job? Was wird von mir erwartet? Was muss ich tun, damit das Unternehmen bzw. die Vorgesetzten mit meiner Arbeit zufrieden sind? Das sind sehr grundlegende Fragen, um Zufriedenheit im Job zu erlangen und gleichzeitig sein Tun als erfolgreich einzustufen.

Das Team der gda-Psyche – ein Projekt der Bundesregierung – geht noch einen Schritt weiter. Im veröffentlichten Artikel zu diesem Thema sieht das Team der gda-Psyche eine nicht explizit geklärte Rollenverteilung im Unternehmen als eine der Ursachen, die langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen von Mitarbeiter:innen führen kann.

Kurz: Wer im Job langfristig keine Rollenklarheit erhält, kann in einen Strudel aus Über- oder Unterforderung, Mehrarbeit, Verunsicherung, Unzufriedenheit oder Ängsten geraten.

2. Wie kann man Rollenklarheit erlangen?

In der Regel klärt man die Jobbedingungen sowie seine Rolle in der Position oder Funktion im Arbeitsvertrag. Allerdings ist nicht immer alles, was man in einem Arbeitsvertrag festhält, auch im Unternehmen umsetzbar.

In anderen Fällen wird eine klare Positions- bzw. Stellenbeschreibung im Arbeitsvertrag vernachlässigt.

In diesem Fall: Achte darauf, bevor du unterschreibst, und übernimm von Anfang an Verantwortung, wenn es um deinen neuen Job geht. Kläre im Vorfeld mit deinem zukünftigen Vorgesetzten und der HR-Abteilung alles, was für dich notwendig ist, um deinen Job zufriedenstellend für beide Parteien erledigen zu können. Im nächsten Schritt bitte darum, dies im Arbeitsvertrag festzuhalten.

Übrigens, dies hilft auch beim Onboarding. Je früher und besser du weißt, was von dir im Job verlangt wird, umso schneller kannst du erfolgreich durchstarten.

Wenn es um eine klare Rollenverteilung und ihre Umsetzung im Unternehmensalltag geht, sind vorrangig Führungskräfte gefragt. Die Personalabteilung schafft zwar den Rahmen und leitet die Prozesse ein, aber wenn es um die Umsetzung geht, dann verlagert sich der Verantwortlichkeitsbereich auf die Führungskraft.

Deswegen: Achte als neue:r Mitarbeiter:in darauf, dass du in der offenen und aktiven Kommunikation mit deiner Führungskraft bleibst. Insbesondere zu Beginn der Tätigkeit macht es Sinn, regelmäßige Feedbackrunden durchzuführen. Aber auch im Verlauf des Arbeitsverhältnisses sind Mitarbeitergespräche ein gutes Werkzeug, um Zuständigkeiten und Erwartungen beidseitig zu reflektieren und ggf. neu auszurichten.

Zwar gibt es keine gesetzlichen Vorschriften für das Durchführen von Mitarbeitergesprächen, allerdings werden Mitarbeitergespräche in einem Turnus von 6 Monaten (also zwei Mal im Jahr) als sehr effektiv bewertet und branchenübergreifend empfohlen.

Sollte dieser Turnus in deinem Unternehmen nicht zur Norm gehören, dann ergreife gerne Eigeninitiative und bitte um regelmäßige Gespräche. Dies bietet nicht nur die Grundlage für eine vertrauensvolle Arbeitsumgebung, sondern es ermöglicht dir als Mitarbeiter:in auch, langfristig erfolgreich und zufrieden im Job zu bleiben.

Vor welche Herausforderungen Führungskräfte bei ihrer eignen Rollenklarheit gestellt werden, kannst du in diesem Artikel nachlesen.

3. Was kannst du als Mitarbeiter:in tun, um deine Rollenklarheit zu bewerten?

Wie bereits erläutert, bietet der Austausch mit der Führungskraft das beste Werkzeug, um festzustellen, ob du in deiner Position und Funktion genau das ausführst, was von dir erwartet wird.

Bevor du in Mitarbeitergespräche gehst, kannst du diesen Fragebogen nutzen, um für dich deine Arbeit und Rolle zu bewerten. Dieser stellt eine gute Vorbereitung auf ein Gespräch mit deiner Führungskraft dar.

Gerne kannst du diesen Test auch immer wieder zwischendurch durchführen, um für dich selbst zu reflektieren. Selbstreflexion ist grundsätzlich ein sehr effizientes Werkzeug, um nachhaltige Zufriedenheit im Job und Privatleben zu erhalten. Des Weiteren bietet regelmäßiges Reflektieren auch eine gute Grundlage für Entscheidungen, die du im Laufe deines (Arbeits-)Lebens treffen musst.

Fragebogen zur Rollenklarheit im Job (angelehnt an Schmidt & Hollmann, 1998)

Nutze diesen Fragebogen gerne als Diskussionsvorlage mit deiner Führungskraft.

Bewerte die folgenden Aussagen auf einer Skala von 1-5, wobei folgendes gilt:

5 = ich stimme komplett zu

1 = ich stimme überhaupt nicht zu

  1. Ich weiß genau, was ich wie machen muss, um meinen Job zufriedenstellend zu erledigen.

  2. Ich kenne den zeitlichen Ablauf in meinem Job und weiß genau, wann ich welche Aufgabe zu erledigen habe.

  3. Ich weiß sehr genau, was mein direkter Vorgesetzter von mir verlangt und mit welcher Arbeitsleistung ich ihn:sie zufriedenstelle.

  4. Ich kenne die bestmögliche Arbeitsweise für die Erledigung meiner Aufgaben.

  5. Ich kenne die zeitliche Abfolge bei der Erledigung meiner Aufgaben.

  6. Ich habe nur selten bis gar nicht Fragen bei der Erledigung meiner Aufgaben, denn ich weiß genau, was mein direkter Vorgesetzter als eine zufriedenstellende Arbeitsleistung betrachtet.

  7. Ich habe nur selten bis gar nicht Fragen bei der Erledigung meiner Aufgaben, weil ich genau weiß, auf welche Art und Weise ich sie durchzuführen habe.

  8. Ich habe nur selten bis gar nicht Fragen bei der Erledigung meiner Aufgaben, weil mein Arbeitsbereich sehr spezifisch definiert ist.

  9. Das Leistungsspektrum in meinem Job ist sehr transparent. Ich weiß genau, welche Leistung mein direkter Vorgesetzter von mir erwartet.

Wie gesagt, du kannst diesen Test für deine eigene Selbstreflexion nutzen und auch als Vorbereitung für ein Feedback-Gespräch mit deiner Führungskraft. Auf Grundlage der Ergebnisse wird es einfacher sein, exakte Schritte und Verbesserungsmaßnahmen zu erarbeiten.

Bei Fragen und/oder Anregungen schreibe mir gerne, hinterlasse einen Kommentar oder buche dir direkt einen Termin bei mir.

Solltest du unsicher sein und dir eine bessere Vorbereitung auf Mitarbeitergespräche wünschen, dann kannst du auch gerne einen Termin hierfür bei mir buchen.

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