Unzufriedenheit im Beruf: 3 Personen im Hemd, ein Mann und zwei Frauen sitzen an einem Schreibtisch nebeneinander und blicken teilnahmslos in die Gegend

5 häufigste Gründe für Unzufriedenheit im Beruf – Das kannst du dagegen tun!

Bist du unzufrieden im Job? In diesem Artikel kannst du die häufigsten Gründe für Unzufriedenheit im Job herausfinden und dich selbst einschätzen. Welcher dieser Gründe trifft auf dich zu? Was kannst du dagegen tun?

Zufriedenheit im Job vs. Unzufriedenheit im Job

Wie ich bereits in einem anderen Artikel näher erläutert habe, finden wir in der Forschung zwei gegenseitige Faktoren, die dafür ausschlaggebend sind, ob wir uns zufrieden oder unzufrieden mit der beruflichen Situation fühlen.

Motivatoren steigern den Grad der Zufriedenheit und Hygienefaktoren verhindern die Unzufriedenheit. Diese Unterscheidung hilft dir als Arbeitnehmer:in, deinen Grad an Unzufriedenheit einzuschätzen – und solltest du eine Führungskraft sein, dann kannst du mithilfe der Motivatoren die Zufriedenheit deiner Mitarbeiter:innen steigern bzw. durch Abbau der Hygienefaktoren einen Anstieg von Unzufriedenheit verhindern.

Was aber sind die häufigsten Gründe dafür, dass man unzufrieden im Job ist? Wie äußert sich die Unzufriedenheit im beruflichen Alltag und was kannst du als Arbeitnehmer:in aber auch als Selbstständige:r dagegen tun?

5 häufigste Gründe für Unzufriedenheit im Job

1. Zu viel Arbeit und zu wenig Vergnügen

Ganz nach dem deutschen Arbeitsmotto „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, vergessen wir manchmal vor lauter Arbeit, dass es auch ein Leben außerhalb der Firma gibt. Lange Arbeitszeiten, Belastung durch zu viel Verantwortung oder auch Perfektionismus können uns langfristig auf den Magen schlagen, uns auslaugen und uns gänzlich den Spaß an der Arbeit nehmen. Was also tun?

Mögliche Lösungen:

– Kontrolliere deine Work-Life-Balance (Habe ich noch ein Leben außerhalb der Arbeit? Wenn ja, wie sehr stimmt mich dieses zufrieden?)

– Überprüfe deine Glaubenssätze (Hindert mich ein schlechtes Gewissen daran, zu entspannen, wenn ich mal frei habe?)

– Baue mehr Resilienz auf (Wie gehe ich mit belastenden Situationen um? Wie widerstandsfähig bin ich gegen Stress am Arbeitsplatz?)

2. Der Chef/die Chefin und Kollegen nerven nur noch!

Sowohl im Privaten als auch im Beruflichen bestimmen zwischenmenschliche Beziehungen entscheidend unser Wohlbefinden und beeinflussen unsere (gute) Laune.

Wenn du dich in der Situation wiederfindest, dass dich allein der Gedanke an deine Kollegen oder Vorgesetzten in eine angespannte Stimmung bringt, solltest du handeln.

Bedenke dabei stets, dass man nicht mit allen Menschen gleich gut auskommen kann. Diversität im Arbeitsalltag kann eine Herausforderung darstellen, dennoch sollte sie dein Wohlbefinden am Arbeitsplatz nicht negativ beeinflussen.

Mögliche Lösungen:

– Stärke deine Kommunikationsfähigkeit (Wie gehe ich mit Konflikten um? Habe ich aufgetretene Konflikte im Team oder mit der Führungsetage bereits angesprochen?)

– Erhöhe dein Durchsetzungsvermögen (Werde ich in Meetings ständig übergangen? Kann ich im gesunden Maße meine Meinung darstellen und meinen Standpunkt durchsetzen?)

– Baue Distanz zur Arbeit auf, z. B. durch Resilienz-Training (Wie gut kann ich mich von den Konflikten im Berufsalltag distanzieren? Spielen sich Gespräche aus dem Büro auch nach Feierabend in meinem Kopf noch weiter ab?)

3. Keiner würdigt meine Leistungen!

Fehlende Anerkennung oder Wertschätzung sind langfristig für den menschlichen Körper und die menschliche Psyche belastend. Wer wenig bis gar kein Feedback am Arbeitsplatz erhält, von Vorgesetzten nicht gelobt oder für seine Arbeitsleistung geschätzt wird, der verliert schnell die Lust an der Arbeit und empfindet Unzufriedenheit.

Die auszuführende Arbeit fühlt sich dadurch überwiegend langweilig, monoton und langatmig an. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen können sich auch auf das Privatleben ausbreiten und somit auch in diesem Lebensbereich zu Unzufriedenheit und Konflikten führen.

Mögliche Lösungen:

– Steigere dein Selbstvertrauen (Wie zufrieden bin ich selbst mit meinen Leistungen? Wo kann ich mich verbessern? Was mache ich bereits super, auch wenn es keiner zu sehen scheint?)

Fordere Feedback ein (Wann war mein letztes Mitarbeitergespräch? Was sagen meine Kollegen zu meiner Arbeit?)

– Hinterfrage deine Glaubenssätze (Weg von: „Keiner erkennt meine Leistungen an.“, hin zu: „Ich mache meine Arbeit gut, auch wenn ich nicht gelobt werde.“)

4. Ich verdiene nicht genug!

Nicht ausreichend für seine Arbeitsleistung entlohnt zu werden, kann frustrieren. Tatsächlich wird der Verdienst als einer der Hygienefaktoren mit der größten Hebelwirkung genannt.

Wenn man mit dem Verdienst also dauerhaft unzufrieden ist, kann sich das schnell auch auf andere Bereiche im Job und sogar im Privatleben auswirken. Denn die entgeltliche Entlohnung ist in vielen Berufen auch ein Spiegelbild des Erfolges bzw. ein Zeichen der Wertschätzung. Fällt der Betrag dauerhaft zu gering aus, kann dies tatsächlich zu unberechtigten Selbstzweifeln und einer Minderung des Selbstvertrauens führen.

Der Verdienst zählt allerdings zu jenen Hygienefaktoren, die am schnellsten wieder bereinigt werden können. Sobald es zu einem Ausgleich bzw. Anstieg des Gehaltes kommt, kann die Unzufriedenheit im Job im Nu vergehen.

Was aber tun, wenn man sich aufgrund des Verdienstes unmotiviert und unzufrieden im Job fühlt?

Mögliche Lösungen:

– Ergreife Eigeninitiative und sprich das Thema an (Wann habe ich das letzte Mal klar und deutlich nach einer Gehaltserhöhung gefragt? Ist meine Gehaltserhöhung vertraglich geregelt? Gibt es mögliche Ziele, die mir einen Zuwachs oder Prämien ermöglichen können?)

Hinterfrage und vergleiche dein Gehalt (Ist mein Gehalt für meine Tätigkeit/Position angemessen? Wenn ja, gibt es im Privatbereich Ausgaben, die ich vermeiden kann?)

Strebe Weiterbildungen und/oder einen Arbeitsstellenwechsel an (Kann ich mich weiterbilden und so langfristig besser verdienen? Soll ich mich nach einem anderen Unternehmen umsehen, welches meine Arbeitskraft besser entlohnt?)

ACHTUNG: In manchen Fällen gibt man sich aufgrund von negativen Glaubenssätzen oder übertriebener Nettigkeit mit zu geringen Gehältern zufrieden. Dies kann sich langfristig in einem hohen Grad von Unzufriedenheit im Job festigen. Sollte das bei dir der Fall sein, dann empfehle ich dir, dich ausgiebiger mit deinem Money-Mindset zu beschäftigen und dem Problem auf den Grund zu gehen. 

5. Ich habe Angst um meinen Arbeitsplatz/meine Position/mein Image!

Egal, um welche Angst es sich handelt, eins steht fest: Angst kann lähmen und dauerhaft zu Stress und Unzufriedenheit im Job (sowie im Privaten) führen. Wer sich darum sorgt, seine erreichte Position zu verlieren, sich Gedanken über einen möglichen Imageverlust bei beruflicher Umorientierung macht, oder gar Existenzängste durch einen möglichen Jobverlust durchlebt, dem droht Unzufriedenheit bis hin zu Depressionen.

Was also tun, wenn ein Job oder eine Existenz wirklich gefährdet ist und dies zu Demotivation und Unzufriedenheit im Job führt? Oder gar zu körperlichen und psychischen Beschwerden?

Mögliche Lösungen:

– Baue deine Resilienz auf (Ein Jobverlust/Positionswechsel/Imageänderung ist nicht das Ende der Welt. Wie kannst du mit diesen Ängsten umgehen? Wie nutzt du diese Veränderung?)

– Suche zeitnah professionelle Unterstützung (Mittlerweile gibt es ausreichend kostenfreie, bezuschusste und kostenpflichtige Beratungen, Trainings und Coachings. Frage dich: Welche dieser Optionen ist sinnvoll für mich? Wie kann mich ein Karrierecoaching (Text 041) in meiner Situation weiterbringen?)

– Stärke dein Selbstvertrauen (Welche Möglichkeiten habe ich persönlich, um eine andere Position/Arbeitsstelle zu bekommen? Welche Weiterbildungsmöglichkeiten kann ich in Anspruch nehmen?)

MEIN FAZIT

Für Unzufriedenheit im Job gibt es unterschiedlichste Gründe. Einige davon lassen sich in einem Mitarbeiter- oder Teamgespräch klären, anderen wiederum lassen sich nur durch einen Jobwechsel aus der Welt schaffen.

Eines steht allerdings fest: Wenn es um Unzufriedenheit im Job geht, dann haben wir mehr Handlungsspielraum, als uns auf den ersten Blick bewusst ist. Trainings zur Steigerung von Kommunikationsfähigkeit, Resilienz oder Durchsetzungsvermögen können langfristig dazu führen, dass man sich selbst vor Unzufriedenheit im Job schützt, bzw. in der Lage ist, einen Job zu finden, bei dem es gar nicht erst zur Unzufriedenheit kommen kann.

Gleichzeitig profitiert man von diesen verhaltensbezogenen Trainings auch im privaten Bereich. Wer nämlich an seiner Konfliktlösungsfähigkeit und/oder Kommunikationsfähigkeit arbeitet, der wird auch im privaten Umfeld mit Konflikten besser umgehen können.

Dasselbe gilt für das Resilienz-Training. Anstelle nach einer entspannten Position zu suchen, bei der man im Zweifelsfall Gehaltseinbußen in Kauf nehmen muss (die dann wiederum in Unzufriedenheit im neuen Job ausarten können!), kann man auch das Problem von der anderen Seite angehen und stressresistenter werden. Dies ist sehr empfehlenswert für alle, die super viel Spaß im Job haben, aber sich schwer tun, Grenzen zu setzen, eine gesunde Work-Life-Balance zu finden und die Arbeit stets mit nach Hause nehmen.

Und übrigens, wenn du genauer herausfinden willst, welcher dieser Gründe für dich und deine Unzufriedenheit im Job ausschlaggebend ist, dann mache gerne diesen Test und schätze den Grad deiner Unzufriedenheit selbst ein.

Bei Fragen hierzu schreib mir gerne eine E-Mail.

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