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Beruflicher Neustart mit 50

Wie viel Mut brauchst du wirklich?

Neulich in einer Coachingsitzung kamen wir auf den beruflichen Neustart mit 50 zu sprechen. Mein Klient (52), glücklich verheiratet, zwei Kinder, die dabei sind, das Nest zu verlassen, spielt mit dem Gedanken, sich beruflich neu zu orientieren. Zwar ist er mit seinem aktuellen Job im mittleren Management und Führungsrolle nicht gänzlich unzufrieden, doch eine berufliche Erfüllung, die er sich wünscht, fand er bislang nicht.

 

Im Laufe unseres Gesprächs stellte er fest, dass er sich aber irgendwie nicht traut. Das gab uns den Anlass, über Mut bei einem beruflichen Neuanfang in der Lebensmitte zu sprechen. Und dies möchte ich in diesem Artikel mit euch teilen.

 

Zusätzlich dazu gehe ich auch auf folgende Punkte in diesem Artikel ein:

– Häufigste Gründe für einen beruflichen Neustart mit 50.

– Glaubenssätze, die dich bei einem beruflichen Neustart mit 50 behindern können.

– Hindernisse bei einem beruflichen Neustart mit 50 und wie du diesen begegnen kannst.

Du bist jünger als 50 und das Thema Mut beim beruflichen Neustart interessiert dich? Dann lies gerne weiter, denn auch in anderen Altersstufen kannst du aus diesem Artikel viel mitnehmen.

Außerdem können dich auch folgende Artikel inspirieren:

Beruflicher Neustart mit 30 – soll ich oder soll ich nicht? Warum ein beruflicher Neustart mit 30 so schwierig erscheint und warum man es dennoch wagen sollte

Beruflicher Neustart mit 40 – So gelingt dir der Neuanfang

1. Wie viel Mut brauche ich bei einem beruflichen Neustart mit 50?

Bevor ich auf diese Frage eingehe, möchte ich hier eine Definition aus dem World Wide Web zitieren. Hier findet man folgende Erläuterung zu dem Nomen Mut:

„[Mut ist eine] grundsätzliche Bereitschaft, angesichts zu erwartender Nachteile etwas zu tun, was man für richtig hält.“

Ausgehend von dieser Definition wird ganz schnell deutlich, dass Mut – egal in welchem Alter und egal in welcher Situation – etwas sehr Subjektives ist und von jedem selbst eingeschätzt werden muss.

Diese 3 Fragen werden dir helfen, herauszufinden, wie viel Mut du bei einem beruflichen Neustart mit 50 brauchst:

Frage Nr. 1: Welche negativen Auswirkungen können in deiner persönlichen Situation bei einem beruflichen Neustart entstehen?

 

Frage Nr. 2: Hältst du einen beruflichen Neustart in deiner persönlichen Situation für richtig?

 

Frage Nr. 3: Sehnst du dich nach einer Veränderung in deinem Leben?

Wenn du Frage 2 und 3 mit einem klaren JA beantworten kannst, dann solltest du dich ganz intensiv mit möglichen zu erwartenden Folgen auseinandersetzen und diese rational betrachten. Schreibe dir am besten die Antworten zu Frage 1 auf und nimm dir die Zeit, um nach Strategien zu suchen, wie du eventuelle negative Konsequenzen deiner Entscheidung hin zu einem beruflichen Neustart abfedern kannst.

Solltest du bei der Beantwortung der Fragen ins Stottern kommen, dann buche dir gerne einen Termin bei mir und wir erörtern zusammen, wie viel Mut du bei einem beruflichen Neustart brauchst und wie du dich auf die Folgen deiner Entscheidung bestmöglich vorbereiten kannst.

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2. Gründe für einen beruflichen Neustart mit 50

Nicht selten kommt es bei einem beruflichen Neustart mit 50 dazu, dass einem die Entscheidung, sich eine neue Arbeitsstelle oder gar einen neuen Beruf zu suchen, abgenommen wird.

Stellenstreichungen, Krankheit oder Digitalisierung können mögliche Ursachen sein, aufgrund derer man sich in der Lebensmitte beruflich um- oder neuorientieren muss. In diesem Fall muss man sich mit dem Thema Mut nicht wirklich auseinandersetzen. Denn dann kommen der Mut und die Motivation, sich beruflich zu verändern, ganz automatisch.

Insbesondere wenn der erste Schock nach einer unerwarteten Kündigung verdaut ist, stehen einem wieder alle Türen offen und man fängt an, sich mit den Möglichkeiten zu beschäftigen, die man nun beruflich ergreifen kann.

Bei einem beruflichen Neustart mit 50 gibt es also zwei unterschiedliche Varianten. Zum einen kann es sich um eine situationsbedingte und von außen angetriebene berufliche Veränderung handeln und zum anderen kann ein Neuanfang in diesem Alter rein intrinsisch erfolgen. In diesem Fall steht die berufliche Erfüllung und/oder neue Herausforderungen im Vordergrund.

Nicht selten wird bei der zweiten Variante der beruflichen Veränderung ein Mittelweg eingeschlagen. Viele Menschen in diesem Alter möchten die Sicherheit, die sie aus ihrer bisherigen Tätigkeit schöpfen, nicht gänzlich aufgeben. Deswegen wird die Arbeitszeit im bisherigen Job oft reduziert und man verwirklicht sich in Teilzeit in einem Beruf oder gar der Berufung.

In beiden Fällen treffen allerdings Menschen in der Lebensmitte auf Hindernisse, die sie erst überwinden müssen, bevor sie sich im neuen und passenden Job wiederfinden. Eines davon sind Glaubenssätze, die sie erst einmal ablegen und hinterfragen müssen, damit die erhoffte berufliche Erfüllung kommt.

MEIN TIPP: Wenn du Ü50 bist und dich aufgrund von betrieblichen Gegebenheiten, wie z. B. einer Kündigung, beruflich neu orientieren musst, dann sieh es eher als eine Chance. Beschäftige dich also intensiv mit deinen Job-Möglichkeiten und dir selbst. So kannst du die weiteren Jahre bis zur Rente in einer Tätigkeit verbringen, die dich wirklich erfüllt und glücklich macht.

3. Negative Glaubenssätze als Hindernis bei einem beruflichen Neustart mit Ü50

Ein Glaubenssatz ist ein Denkmuster, das sich vor vielen Jahren im Kopf eingenistet hat und nun sein Unwesen treibt. In Philosophenkreisen hört man oft die Aussage „Du bist, was du denkst“ und ganz unrecht haben sie damit nicht.

Die Gedanken, die du in dir trägst, das, was du über dich selbst und über deine Möglichkeiten oder auch Fähigkeiten glaubst, beeinflussen unbewusst deine Entscheidungen und setzen dir oft auch Grenzen in deinem Tun.

Wenn du dich näher mit dem Thema Glaubenssätze auseinandersetzen möchtest, dann empfehle ich dir diesen Artikel: Glaubenssätze & innere Blockaden: „Ich bin zu alt, um mich beruflich zu verändern, oder?“

 

Negative Glaubenssätze, die viele Menschen bei einem beruflichen Neustart mit 50 in sich tragen und definitiv überdenken sollten, können wie folgt lauten:

„In meinem Alter kann ich das nicht mehr tun.“

„In meinem Alter stellt mich doch keiner mehr ein.“

„Mit Ü50 bin ich zu alt für eine Ausbildung/Weiterbildung/Studium.“

„Ich kann nicht so gut mit Computern und den neuen Medien umgehen.“

„Sich jetzt noch mal beruflich umorientieren? Dafür fehlt mir die Kraft.“

Ja ok, zugegeben! In der Lebensmitte macht der Körper nicht mehr ganz so viel mit wie noch mit 20. Je nach Lebensstil und persönlichen Herausforderungen im Leben können die einen oder anderen einen niedrigeren Energielevel verspüren und ja, je älter man wird, umso bequemer wird man in seiner Komfortzone und lässt Veränderungen nicht mehr ganz so viel Spielraum, wie früher.

Wenn meine Klient:innen mit den genannten Glaubenssätzen zu mir in die Sitzungen kommen, dann analysieren und hinterfragen wir diese. Denn nur so können wir gemeinsam feststellen: Haben diese Denkmuster wirklich Bestand und spiegeln sie die Realität? Oder steckt etwas anderes dahinter?

Denn ja, definitiv sinken die Karrierechancen auf dem Arbeitsmarkt mit dem Alter. Bevor man sich aber zu viele Sorgen über eine erfolglose Festanstellung macht, stellt sich auch die berechtigte Frage: Wie wäre es mit einer beruflichen Selbstständigkeit?

Digitalisierung und Globalisierung haben ihre Vorteile und sind nun einmal Bestandteil unserer heutigen Welt. Wenn man ggf. den Technik-Zug verpasst hat, heißt es nicht, dass man mit Ü50 nicht mehr aufholen kann. Aus einem Glaubenssatz „Das kann ich nicht“ kann in der Lebensmitte auch gerne mal ein „Das kann ich NOCH nicht“ werden. Und übrigens: Von Gesetzes wegen gibt es in Deutschland keine Altersbeschränkung für eine Ausbildung, Weiterbildung oder ein Studium.

Insbesondere die Ü50-Generation sollte in diesem Fall ihre Vorteile nutzen. Denn meistens sind Menschen in diesem Alter finanziell besser aufgestellt als Student:innen oder Auszubildende mit Anfang 20 und sie hab schon einiges mehr an Lebens- und Berufserfahrung, von der sie nur profitieren können.

Wenn man also den intrinsischen Wunsch verspürt, dass einen ein Fachbereich oder ein Beruf besonders interessiert, sollte man definitiv die Voraussetzungen und Möglichkeiten in diesem Feld intensiver erörtern und ggf. wirklich an seinem Mut und dem Selbstvertrauen, das man sich selbst entgegenbringt, arbeiten.

Viele meiner Klient:innen sagen gerne mal nach einer erfolgreichen beruflichen Veränderung Folgendes zu mir: „Tim, ich wünschte, ich hätte den Weg schon früher erkannt.“ Diese Aussage kannst du gerne nutzen, um deine Motivation bei einem beruflichen Neustart zu stärken. Denn wer weiß, ob du nicht in 2 Jahren genau das Gleiche denkst J

Übrigens: Glaubenssätze müssen nicht zwangsläufig mit dem Alter und einem Beruf zusammenhängen. Meistens sind es Denkmuster, die wir uns in Kindertagen angeeignet haben und die uns immer noch daran hindern, privat wie beruflich Erfüllung zu finden.

Wenn du mehr über dich und deine persönlichen Glaubenssätze erfahren möchtest, dann spreche gerne mit mir und buche dir hier einen Termin.

4. Hindernisse bei einem beruflichen Neustart mit 50 und mögliche Lösungsstrategien

Ob mit 30, 40 oder 50 – eine Veränderung im (Beruf-) Leben einzuläuten, ist selten einfach und stellt für viele eine Herausforderung dar. Der Alltag ändert sich, oft müssen neue Routinen her und ein neues Umfeld muss akzeptiert werden. Gleichzeitig bietet allerdings eine Veränderung auch die Chance zum persönlichen Wachstum – aus dem sich nicht selten ganz neue berufliche Perspektiven ergeben.

Ü50-Arbeitnehmer:innen haben allerdings ein paar sehr spezifische Hindernisse, denen sie sich bei einem beruflichen Neustart stellen müssen.

Hindernis Nr. 1: Die letzte Bewerbung liegt schon Jahre zurück.

Wer – ob freiwillig oder unfreiwillig – in der Lebensmitte einen beruflichen Neustart angeht, blickt in den meisten Fällen auf eine langfristige und stabile Karriere zurück.

Wie bewirbt man sich also heutzutage richtig? Was sage ich bei einem Vorstellungsgespräch? Und welche Stärken und Schwäche habe ich jetzt im Vergleich zu der Zeit vor 10-20 Jahren?

Das sind mögliche Fragen, die einen daran hindern können, den gewünschten beruflichen Neustart zu wagen. Aber aufgepasst. Wie bereits bei den Glaubenssätzen erläutert: Man lernt immer nur dazu.

Viele Karriereberatungsstellen und auch das Jobcenter bieten Bewerbungscoachings und Trainings, die man (zum Teil) auch unentgeltlich oder gefördert besuchen kann. Diese sind sehr empfehlenswert und bieten gleichzeitig den Vorteil, dass man Gleichgesinnte findet, die sich auch gerade in einem Umbruch befinden.

Hindernis Nr. 2: Wenig Verständnis aus dem Umfeld.

Wer sich mit 50 noch mal beruflich verändert, wird voraussichtlich im privaten und beruflichen Umfeld nicht nur auf Befürworter treffen. Sich in diesem Alter die Chance zu gönnen, einen neuen Weg einzuschlagen, nutzen nicht viele. Und insbesondere, wenn man aus einer sicheren und gut bezahlten Anstellung wechselt, kann es im Umfeld schnell laut werden.

Verunsicherung, Selbstzweifel bis hin zu Ängsten können die Folge sein. Oft lassen sich diese Stimmen nicht dämmen und ignorieren, sodass dieses Hindernis viel stärker wirken kann, als einem bewusst ist.

Was hilft, ist, sich auf sich selbst zu fokussieren und nachhaltig an Themen wie Mut und Selbstvertrauen zu arbeiten. Die Fragen im ersten Teil des Artikels können dir dabei sehr behilflich sein. Ebenso empfehlenswert sind eine Karriereberatung und das rationale Bewerten der eigenen Situation. Eine Zusammenarbeit mit einem Mentor, Coach oder Trainer kann hierbei definitiv von Vorteil sein.

MEIN TIPP: Stelle dir eine Liste von deinen persönlichen Vorteilen auf. Mit Ü50 hast du einen größeren Lebens- und Erfahrungsschatz als jüngere Mitstreiter. Welches Expertenwissen schlummert in dir? Was hast du in deinem Leben schon alles bewältigt, das dir in dieser Situation nun von Vorteil sein kann? Wie viel Verständnis aus deinem Umfeld brauchst du wirklich?

Hindernis Nr. 3: Jetzt noch mal weiterbilden – wirklich?

Eine Veränderung kommt nicht von allein. Weiterbildungen, Trainings und ausreichende Vorbereitungen sind insbesondere bei einem beruflichen Neustart mit 50 entscheidend. Gleichzeitig ist man aber ggf. auch müde, ausgelaugt oder wenig motiviert, Neues zu lernen.

Wer sich mit Ü50 allerdings beruflich verändern möchte, der sollte den Fakt akzeptieren, dass man ohne neues Wissen wahrscheinlich nicht weit kommt. Umso wichtiger ist es, dass man sich mit seinem beruflichen Wunsch intensiv auseinandersetzt und einen Beruf bzw. eine Branche wählt, die einen wirklich interessiert. Daraus schöpft man oft sehr viel Motivation und erntet schneller Erfolge.

Sollte man sich in der Lage wiederfinden, dass man aus gesundheitlichen oder betriebsbedingten Gründen den ehemaligen Job bzw. Beruf nicht mehr ausüben kann, dann wird man sich wohl oder übel neue Fertigkeiten und Fähigkeiten aneignen müssen. Hierbei kann es auch sehr hilfreich sein, sich mit sich selbst und seinem Entwicklungspotenzial und Wunschberufen auseinanderzusetzen.

MEIN FAZIT

Für einen beruflichen Neustart mit 50 braucht man im Zweifel ein wenig mehr Mut als bei einer beruflichen Veränderung in jüngeren Jahren. Gleichzeitig ist man aber in diesem Alter schon viel erfahrener und verfügt über Expertenwissen. Diese Vorteile darf man getrost nutzen. Bei einer beruflichen Neuorientierung in der Lebensmitte macht es durchaus Sinn, sich intensiv mit seinen Möglichkeiten zu beschäftigen, Weiterbildungen und Zusatzausbildungen offen entgegenzustehen und negative Glaubenssätze zu hinterfragen und mit neuen zu ersetzen. Die Fragen, die du in diesem Artikel findest, helfen dir sicherlich, deinen Mut-Level bei deiner Entscheidung gut einzuschätzen. Prüfe auch gerne, welche der Hindernisse auf dich zutreffen.

Bei Fragen kannst du gerne jederzeit auf mich zukommen.

Viel Spaß also bei deiner beruflichen Veränderung!

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