Wachsende Pflanze als Definition von Resilienz: Was ist eigentlich Resilienz

Resilienz – Worum geht es bei dieser für das Arbeitsleben so wichtigen Fähigkeit?

Resilienz – was ist das eigentlich?

Der Begriff Resilienz ist in aller Munde, besonders wenn es um Stress in Arbeits- und Privatleben geht. Er hängt eng mit der Belastbarkeit und der Widerstandsfähigkeit gegenüber negativen Auswirkungen von schwierigen Zeiten zusammen. Hier erläutere ich dir, was Resilienz genau bedeutet und warum die Fähigkeit zur Resilienz auch als Schlüssel zur Burn-out-Prävention gilt.

1. Resilienz – eine kurze Definition

Über die Jahrzehnte wurde Resilienz von verschiedenen Forschern unterschiedlich definiert, wobei sie sowohl als Eigenschaft als auch als Prozess einer Person begriffen werden kann. Im Grundgedanken jedoch handelt es sich um einen Fähigkeitenkomplex, der es Menschen ermöglicht, mit negativen Ereignissen umzugehen und sie ohne psychische Schäden zu überstehen. Bei diesen Ereignissen kann es sich um traumatisierende Situationen handeln, aber auch um persönliche und berufliche Schwierigkeiten oder Stress. Resilienz steht ebenfalls für einen positiven Umgang mit Herausforderungen und das Vermögen, sich neuen Umständen anzupassen.

Es gibt keine einheitliche Definition für Resilienz, aber alle beziehen sich auf die Fähigkeit, schwierige Situationen schadlos zu überstehen.

2. Woher stammt der Begriff Resilienz?

Der Begriff Resilienz (lateinisch resilire: zurückspringen, abprallen, nicht anhaften) wird in vielen Wissenschaften verwendet, um die Widerstandsfähigkeit eines Systems messbar zu machen, zu beschreiben und zu bewerten. Das ist in der Psychologie nicht anders. Zuerst genutzt wurde der Begriff von dem US-amerikanischen Psychologen Jack Block, der im Rahmen seiner Forschungstätigkeit in der Psychologie gemeinsam mit seiner Frau die Entwicklung von Kindern beobachtete. Dabei fand er heraus, dass die Entstehung von Resilienz im Kindesalter weitreichende Auswirkungen auch im Erwachsenenleben hat. Je besser es Kindern gelang, mit Herausforderungen umzugehen und diese positiv zu meistern, desto zufriedener wurden sie im späteren Leben. Weitere Studien beschäftigten sich mit den Auswirkungen von Armut oder dem Aufwachsen mit psychisch erkrankten Eltern auf Kinder, abhängig von deren Resilienz.

Die Forscherin Emmy Werner erkannte schließlich anhand von Untersuchungen bei Kindern aus schwierigen Verhältnissen, dass Resilienz nicht, wie vorher angenommen, vollständig angeboren oder ausschließlich in der frühen Entwicklungsphase erlernbar sein kann. Denn trotz ähnlich schwieriger Verhältnisse beim Aufwachsen gelang es etwa einem Drittel der beobachteten Kinder, später trotzdem ein eigenständiges, stabiles Leben zu führen. Die Resilienz hing also zumindest teilweise davon ab, welche Fähigkeiten und Strategien sich Menschen im Laufe ihrer Entwicklung aneignen und welchen Umweltfaktoren sie später ausgesetzt sind.

3. Aus welchen Faktoren besteht Resilienz?

Die Faktoren, die Resilienz ausmachen, sind schwer zu benennen, weil es sich um ein solch vielfältiges Bündel aus Eigenschaften und Gewohnheiten handelt. Grundsätzlich fasst Resilienz alle Kompetenzen zusammen, die zu einer besseren Stressverarbeitung sowie Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit führen. Dies ist bis zu einem gewissen Grad individuell und kann daher durchaus unterschiedlich sein. Wichtige Bestandteile sind jedoch immer:

– Achtsamkeit

– Selbsteinschätzung

– Selbstregulation

– Selbstwirksamkeit

– soziale Kompetenz

– problemlösungsorientiertes Denken und Handeln

– aktive Bewältigung

 

Achtsamkeit sorgt dafür, dass du deine Grenzen (er-)kennst und respektierst. Denn nur wenn du deine Ressourcen präzise und schonend einsetzt, kannst du nachhaltig arbeiten, ohne auszubrennen. Achtsamkeit hilft, dich nicht zu überlasten und auf deine Bedürfnisse zu achten. Im Allgemeinen ist Resilienz daher auch als Burn-out-Prävention zu verstehen.

Selbsteinschätzung ermöglicht dir, deine Kompetenzen korrekt zu erkennen und einzusetzen – dich weder zu unter- noch zu überschätzen. Das vereinfacht besonders die Arbeit in Teams, denn eine gute Selbsteinschätzung ist essenziell, um Aufgaben sinnvoll zu verteilen.

Ebenfalls bedeutsam für gemeinsame Arbeit ist die soziale Kompetenz, die dich befähigt, Mitarbeitern und Kollegen empathisch und zugewandt zu begegnen. Hierzu gehören auch eine aktive Kommunikation und die Wahrung der Grenzen anderer.

Selbstregulation wiederum ist die Fähigkeit, dein Gefühlsleben zu steuern und bei schwierigen Situationen nicht in negativen Emotionen unterzugehen. Zum richtigen Mindset gehört deshalb auch das Bewusstsein der Selbstwirksamkeit: Damit ist die Überzeugung gemeint, Situationen durch eigenes Handeln aktiv ändern zu können – das Gegenteil von „sich der Situation ausgeliefert fühlen“. Zugleich liegt die Weisheit darin, auch Ungewisses und Unabänderliches zu erkennen und zu akzeptieren, um sich nicht daran aufzureiben. Auf diese Art kannst du deine Kräfte auf die richtigen Ziele konzentrieren.

In der Folge spielen zudem Konzentration und die Fähigkeit, lösungsorientiert zu denken, eine entscheidende Rolle. Letzteres ist der entscheidende Faktor, um eine positive Fehlerkultur und damit einen konstruktiven Umgang mit Problemen im Unternehmen zu schaffen.

All das und mehr bildet gemeinsam die Fähigkeit der Resilienz und führt zu einem guten Stressmanagement und der notwendigen Anpassungsfähigkeit im beruflichen Umfeld. Wenn du mehr über die verschiedenen Faktoren lesen willst, findest du das hier.

Wichtig: Resilienz wird nicht durch eine, sondern durch viele Fähigkeiten gebildet, die im Zusammenspiel entscheidend für ein zufriedenes und erfolgreiches Berufsleben sind.

4. Welche Bedeutung hat Resilienz im Berufsleben?

Nicht nur bei der Bewältigung persönlicher Krisen spielt Resilienz eine entscheidende Rolle, auch im Berufsleben ist sie von größter Bedeutung. Stress, sich wandelnde Aufgaben, manches Mal auch Unsicherheit gehören in vielen Jobs zum Alltag. Nicht immer ist es einfach, in dieser Mischung zu bestehen. Dafür, dass jedoch genau dies gelingt, ist Resilienz entscheidend. Sie hilft, nicht auszubrennen und die Work-Life-Balance zu bewahren, aber auch Stress ohne negative Konsequenzen zu meistern, vorwärtszustreben und die Karriere zu machen, die deinen persönlichen Vorstellungen entspricht. Resilienz kann dabei helfen, auch im Sturm ruhig zu bleiben – ein Pluspunkt bei den Vorgesetzten und beliebt bei den Kollegen. Zugleich ist sie wichtig, um die Arbeit Arbeit sein zu lassen und nicht mit nach Hause zu nehmen.

Ein bedeutsamer Faktor im beruflichen Kontext ist die durch Resilienz bedingte höhere geistige Flexibilität. Diese verbessert deine Fähigkeit, Probleme zu lösen und dich an neue Situationen anzupassen. Anstatt geistig starr zu reagieren, bist du imstande, umzudenken und veränderten Anforderungen souverän zu begegnen. Resilienz geht Hand in Hand mit Teamfähigkeit und guter Kommunikation, denn gerade in einem dynamischen Umfeld lassen sich Schwierigkeiten oft nur gemeinsam bewältigen. Umgekehrt fördern die positiven Erfahrungen resilienter Menschen auch deren Lebenszufriedenheit und Selbstwertgefühl.

Als Unternehmer bzw. im Unternehmen sind resiliente Mitarbeiter von großer Bedeutung, denn sie führen zu:

– einem besseren Arbeitsklima

– höherer Mitarbeiterzufriedenheit

– reibungsloser Zusammenarbeit

– weniger stressbedingten Krankschreibungen

– größerer Produktivität

– gesteigerter Innovationsfähigkeit

Schon deshalb kann die Ausbildung von Resilienz auf allen Ebenen im Unternehmen gar nicht genug wertgeschätzt werden.

Alle profitieren: Resilienz ist für den einzelnen Arbeitnehmer ebenso wichtig wie für das ganze Unternehmen.

5. Welche Auswirkungen haben Resilienz und fehlende Resilienz?

Ohne ausreichende Resilienz bauschen sich alltägliche und berufliche Probleme schnell zu großen Schwierigkeiten auf. Fehlen Bewältigungsstrategien, stehst du Stress und Sorgen oft hilflos gegenüber, sie häufen sich an und scheinen nur noch schwer zu überwinden – ein Gefühl, das viele von uns kennen. Anstatt positive Bewältigungsstrategien zu nutzen, werden negative Strategien bemüht, die zwar für den Augenblick zu funktionieren scheinen, langfristig jedoch problematisch sind. Zu den negativen Verhaltensweisen zählen beispielsweise Vermeidung, Substanzkonsum oder exzessives Arbeiten – kurzfristig eine Erleichterung, langfristig jedoch schädlich.

Umgekehrt hilft Resilienz, auf die eigenen Ressourcen und positive Strategien zur Bewältigung zurückzugreifen. Damit gelingt der Wechsel zwischen Entspannung, um Kopf und Körper Auszeiten zu gönnen, und produktiver Anspannung, dank der Probleme gelöst werden können. Selbstreflexion – auch die Fähigkeit, eigene Grenzen zu kennen und Unterstützung zu suchen –, positives Denken und eine lösungsorientierte Herangehensweise helfen, Herausforderungen konstruktiv zu begegnen. Daher ist Resilienz ein wichtiger Faktor in der Positiven Psychologie, über die du hier mehr erfahren kannst.

6. Lässt sich Resilienz erlernen?

Ob und inwieweit Resilienz erlernbar ist, ist nach wie vor ein spannendes Forschungsthema. Da sie aus verschiedenen Fähigkeiten besteht, ist die Frage nicht mit Ja oder Nein zu beantworten. Als am wahrscheinlichsten gilt, dass ein Teil der Eigenschaften zur Resilienz angeboren ist, ein weiterer Teil in den ersten Kindheitsjahren erworben wird und ein dritter auch in späteren Lebensphasen variabel bleibt. Dieser dritte Teil ist der für dich relevante, da du mit ihm arbeiten, Techniken zur Resilienz erlernen und eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Schwierigkeiten und ihre Auswirkungen entwickeln kannst. Denn jeder von uns begegnet im Leben Stress und Problemen, das lässt sich nicht vermeiden. Den richtigen Umgang mit ihnen zu erkennen und sich positiv aus solchen Herausforderungen zu entwickeln, sind entscheidende Faktoren, um Arbeits- und Lebenszufriedenheit zu erreichen.

Nicht immer kommt ein solcher Wandel ohne Hilfe zustande. Gerade lang gepflegte Gewohnheiten und Strukturen sind für dich selbst oft „unsichtbar“. Diese wahrzunehmen, auf ihren Sinn hin zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern oder loszulassen, gelingt oftmals besser mit frischem, fremdem Blick. Dabei lassen sich solche Strategien auch auf ihre konstruktive oder möglicherweise destruktive Wirkung hin überdenken, um ein neues Set zu erarbeiten, das den eigenen Vorstellungen und persönlichen Herausforderungen optimal angepasst ist – ein Prozess hin zu einem zufriedeneren, besseren Selbst. Auf diesem Weg kann ich dich begleiten und dir auf Basis meiner langjährigen Erfahrung neue Gedankengänge und Möglichkeiten vorstellen, um dein Ziel zu erreichen.

Für Unternehmen kann es zudem interessant sein, zu erkennen, wie Dynamiken zwischen ihren Mitarbeitern und Ebenen funktionieren. Nicht selten lassen sich in diesem Rahmen Probleme identifizieren und lösen, die zuvor ein Rätsel blieben.

Trainingstermine – sowohl online als auch offline – biete ich an, wobei sich meine Kurse auch an Unternehmen richten, die interessiert sind, ihre Mitarbeiter durch die Entwicklung von Resilienz zu stärken. Bei Interesse gerne direkt per E-Mail anfragen.

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