Würfel mit EU-Stress bzw. Dis-Stress.

Positiver vs. negativer Stress

Stress ist nicht gleich Stress – worauf du achten solltest

Als Stress bezeichnen wir die körperliche und im weiteren Sinne auch die psychische Reaktion auf Situationen, denen wir nicht gewachsen sind. Was Menschen als Stress wahrnehmen ist sehr individuell. In der Resilienzforschung wird seit den 50er-Jahren vermehrt geforscht. Im Fokus steht die Frage: Was macht uns widerstandsfähig gegenüber Stress?

Damit du für dich diese Frage ein wenig besser beantworten kannst, möchte ich im Folgenden positiven und negativen Stress gegenüberstellen. Denn Stress an sich ist nicht immer negativ.

Positiver Stress (= Eustress)

Wenn wir im Stress sind, dann wird unser Körper in eine Ausnahmesituation versetzt. D. h., die Sinne werden geschärft, der Atem flacht ab und alle Körperfunktionen werden auf das Minimum heruntergefahren. Unsere Leistungsfähigkeit wird angekurbelt und die Konzentration ist auf dem Höhepunkt. Im Eustress, also in „stressigen“ Situationen, die einen positiven Effekt auf uns haben, fühlen wir Euphorie.

Eine sportliche Herausforderung, Achterbahnfahren, die letzten Stunden bis zur Abgabe eines Projektes oder das Verliebtsein. Für einige Menschen ist eine gesunde Portion Stress notwendig, um Aufgaben überhaupt erledigen zu können, und bei dem Wort „Freizeitstress“ blühen manche richtig auf. Nicht etwa, weil sie sich viel für das Wochenende vorgenommen haben, sondern weil sie viele Sachen machen, die ihnen Energie schenken und die sie gerne tun. Positiver Stress gibt einen Motivationsschub und wird oft mit Erfolgserlebnissen belohnt.

Denn tatsächlich ist Stress nicht per se negativ. Diese körperliche Reaktion hat unseren Vorfahren in Gefahrensituationen ermöglicht, blitzschnell zu reagieren und im Kampf mit dem Säbelzahntiger zu kämpfen oder zumindest schnell davonlaufen zu können. Solange es das Überleben sicherte, waren beide Optionen hervorragend. Und gleichzeitig waren beide Optionen zeitlich begrenzt.

Doch in der heutigen Zeit ist der Übergang von Eustress zu Disstress fast schon fließend und in ihrer Grauzone sehr individuell.

Negativer Stress (= Disstress)

Als Disstress bezeichnen wir alle Situationen, die unseren Körper langanhaltend in Alarmbereitschaft bringen bzw. die so schwerwiegend sind, dass wir kaum in der Lage sind, sie zu bewältigen. Wenn der Körper zu lange im Ausnahmemodus ist, wird es gefährlich. Wie bei einer Maschine, die heiß läuft, wenn sie im Dauerbetrieb ist, so reagiert auch der menschliche Körper, und als Folge auch die menschliche Psyche, negativ auf Dauerstress.

Und dabei ist es egal, ob es beruflich bedingt ist, oder ob Stress im Privatleben auftritt. Wer 24h in einer Achterbahn fährt, der wird mit gesundheitlichen Konsequenzen rechnen müssen. Auch wenn man die Fahrt anfangs genoss und ein euphorisches Gefühl durchlebte.

Und obwohl wir in unserer heutigen Zeit nicht mehr mit Säbelzahntigern kämpfen, so gibt es moderne Situationen, die sich für uns „gefährlich“ anfühlen und Disstress hervorrufen. Das können Zeitdruck, Beziehungsprobleme oder jede andere Art von langanhaltenden Belastungen im Alltag sein. Hinzu kommt, dass wir selten nur einem Stressor ausgeliefert sind. Meist gibt es unzählige Ansammlungen von Stress auslösenden Situationen, denen wir täglich begegnen. Burn-out als Erschöpfungsdepression oder auch Krebs werden mittlerweile als mögliche Folgen von Dauerstress diagnostiziert.

Genau hier kommt die Resilienzforschung zum Zuge, die untersucht, wie unterschiedlich Menschen mit Disstress umgehen. Denn was für den:die eine:n noch Eustress bedeutet, ist für eine andere Person bereits Disstress und umgekehrt.

Darauf solltest du achten

Egal ob Eustress oder Disstress – Stress versetzt den menschlichen Körper und dauerhaft auch die menschliche Psyche in Alarmbereitschaft. Diese Ausnahmesituation verlangt dem menschlichen Organismus viel ab und ist anstrengend. Deswegen: Achte auf dich, deine Psyche und deinen Körper (SELFCARE).

Wenn möglich lokalisiere und eliminiere deine Stressoren. Sollte das nicht durchgehend möglich sein, dann lege genügend Pausen von deinen Stressoren ein. Eustress wird oft dann zu Disstress, wenn er zu lange dauert. Nur so profitierst du von den positiven Effekten von Eustress.

Und nimm dir ruhig ein Beispiel an unseren Vorfahren. Denn die körperliche Reaktion auf eine Gefahrensituation hat allein nicht vor der Gefahr geschützt.

Im „fight or flight“-Modus mit dem Säbelzahntiger mussten unsere Vorfahren über einen starken Körper und mentale Stärke verfügen, um weit genug laufen zu können oder um im Kampf zu gewinnen.

Wenn du also dauerhaft Stressoren ausgeliefert bist, die du nicht gänzlich eliminieren kannst, dann esse gut, schlafe ausreichend und bleibe entspannt. Sport und Meditationen können hier sehr hilfreich sein.

Welchen Vorteil regelmäßige Pausen haben und ob du jetzt gerade eine Pause brauchst – das und noch mehr kannst du in diesem Artikel nachlesen: 3 Anzeichen, dass du dringend eine Pause brauchst und darüber, warum Pausen die Produktivität steigern.

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