Aufsprießende Pflänzchen als Sinnbild für den beruflichen Neustart nach Burn-out

Rückkehr in den Arbeitsalltag: Beruflicher Neuorientierung nach Burn-out

Zurück in die Arbeitswelt: Ein neuer Karriereweg nach dem Burn-out

Die Rückkehr in die Arbeitswelt nach einem Burn-out gestaltet sich für viele Menschen als schwer. Eine Vielzahl an wichtigen Fragen zum zukünftigen Karriereweg zerbrechen den Kopf und können teils zu neuem Berufsstress führen, ohne bereits einen Job zu haben. Bin ich bereit für die Rückkehr in den alten Job oder ist es ratsam, einem anderen Beruf nachzugehen? War mein Job DER ausschlaggebende Faktor für mein Burn-out-Syndrom oder hatte dies andere wichtige Faktoren? All die wichtigen Fragen schwirren einem durch den Kopf.

Wie bereits in einem früheren Artikel genauer erläutert, gibt es eine Vielzahl an Faktoren, welche im Zusammenhang mit einem beruflichen Neustart nach Burn-out oder einer Depression stehen. Im heutigen Artikel geht es allerdings darum, wie der Fokus auf eigene Leidenschaften und Interessen im künftigen Karriereweg dabei helfen, nicht erneut in die Burn-out-Falle zu treten.

Selbstreflexion nach einem Burn-out

Nach einem Burn-out ist es essenziell, die eigene Situation genau zu reflektieren. Es gilt, die wahren Ursachen und Gründe für den Burn-out zu verstehen, denn nur so kann wieder ein klarer Kopf erlangt werden. Hierbei ist es wichtig, herauszufinden, welche Situationen zu derartigem Stress geführt haben, während zeitgleich die Suche nach den erfüllenden Aufgaben im Leben beginnt.

Selbstreflexion: der erste Schritt

Im ersten Schritt gilt es, die wichtigen Fragen zu stellen, wie beispielsweise, was wirklich zum Burn-out geführt hat. In vielen Fällen handelt es sich um ein Zusammenspiel vieler Faktoren, doch der Beginn hat meist eine Ursache. In den meisten Fällen handelt es sich um Unzufriedenheiten im Job, Familien- und Beziehungsleben sowie die eigene Selbstwahrnehmung. Folglich gilt es, EHRLICH zu hinterfragen, was der wahre Auslöser des Ganzen war.

Was sind meine Leidenschaften und Stärken?

Während der Phase der Selbstreflexion gilt es, herauszufinden, was die eigenen Stärken, Interessen und Leidenschaften sind, die täglich Fülle in unser Leben bringen. Diese Dinge gehen im stressigen Alltag meist unter und finden immer weniger Beachtung. Im Falle von Burn-out oder Depressionen werden sie schnell gar nicht mehr wahrgenommen.

Auch hier gilt es, ehrlich zu hinterfragen, welche Tätigkeiten wirklich Freude in das eigene Leben bringen. Dies wird bei der Auswahl des künftigen Karrierewegs immens weiterhelfen, denn nur so kann nachhaltig eine Karriere aufgebaut werden, die Fülle und Glück in unser Leben bringt. Getreu dem Motto: Wer sein Hobby zum Beruf macht, muss nie mehr im Leben arbeiten gehen.

Klarheit verschaffen

Nach einer gründlichen Zeit an Selbstreflexion gilt es, nun eine Richtung für die Zukunft zu wählen. Wenn der frühere Beruf der Hauptgrund für meinen Burn-out war, gilt es, den Beruf zu wechseln. Liebt man den Beruf und dessen Tätigkeiten, aber das Arbeitsleben ist dennoch untragbar? Dann liegt es aller Voraussicht nach am Arbeitsumfeld und dem entsprechenden Klima. Diese Studie konnte aufzeigen, inwiefern ein unterstützendes und gutes Arbeitsumfeld wichtig ist, um Burn-out-Symptome zu reduzieren. In einem solchen Fall ist es ratsam, weiterhin im Beruf zu bleiben, doch den Karriereweg in einem besseren Betrieb fortzusetzen.

Stellt sich allerdings heraus, dass man seinen eigenen Beruf nicht mag oder gar hasst, dann hilft nur ein Job-Wechsel in einen anderen Tätigkeitsbereich.

Leidenschaft und Interesse: Wie wichtig sind sie für meine Karriere?

In einem früheren Artikel wurde bereits erläutert, wie wichtig der Sinn im Job ist. Sein Zusammenhang mit dem psychischen und physischen Wohlbefinden gilt als essenziell. Um einen Job als sinnhaft zu empfinden, spielen die eigenen Interessen und Leidenschaft eine große Rolle, denn Geld allein wird keinem Menschen die Erfüllung bringen.

Leidenschaft als Schlüssel zur Erfüllung

Die Leidenschaft gilt als großer Bestandteil eines erfüllten Lebens. Tun wir etwas, wofür wir Freude empfinden, vergeht die Zeit sprichwörtlich „wie im Flug“. Jeder kennt diese Aktivitäten, die nahezu im Zeitraffer-Modus ablaufen. Werfen wir einen Blick auf Gartenarbeit, hat jeder Mensch unterschiedliche Vorstellung, was für ihn die angenehmsten und schlimmsten Tätigkeiten sind. Aus diesem Grund vergeht die wahrgenommene Zeit bei manchen Aktivitäten schneller, bei anderen wiederum langsamer. Allen voran, wenn wir unseren wahren Hobbys und Leidenschaften nachgehen.

Spielt jemand leidenschaftlich gerne Volleyball, so wird er sich zwar körperlich verausgaben, doch mental wird es ihm Entspannung und Zufriedenheit bringen. Schaffen wir es folglich, Leidenschaft im Beruf zu finden oder diese zu unserer Karriere zu machen, fühlt sich Arbeit nicht mehr wie Arbeit an.

Interessen fördern die langfristige Zufriedenheit

Interessiert uns ein Job nicht, so besteht dieser für uns nur aus Verpflichtungen. Verpflichtungen, die wir niemals ohne eine Bezahlung ausüben würden. Aus diesem Grund ist es ratsam, das persönliche Interesse im künftigen Karriereweg zu fördern, um langfristige Zufriedenheit zu gewährleisten. Diese Zufriedenheit gilt als wichtiger Schutzfaktor, um erneutem Burn-out oder depressiven Symptomen aus dem Weg zu gehen. Eine Tätigkeit, der man mit Leidenschaft nachgeht, führt automatisiert zu positiven Emotionen und einem Gefühl der Sinnhaftigkeit.

Beispiele für eine berufliche Neuausrichtung nach Burn-out

Für den beruflichen Neuanfang nach Burn-out ist es immens wichtig, sich in Tätigkeiten zu engagieren, welche einem am Herzen liegen. Beispielsweise könnte ein Lehrer künftig nur noch die Fächer unterrichten, für die er selbst eine Leidenschaft empfindet. Zeitgleich wird administrative Arbeit, soweit es geht, abgegeben. Ein weiteres Beispiel ist ein IT-Experte eines Großunternehmens, welcher ständig unter Druck agiert und verschiedenste Brandherde im Konzern löscht. Dieser könnte seinen Job kündigen und sich selbstständig machen. Als Dienstleistung bietet er das Designen und Erstellen von Websites an, da eben jene Tätigkeit für ihn mit Leidenschaft und Interesse verbunden ist. Eine Krankenpflegerin, die ihr Arbeitsumfeld sowie die Bedingungen im Krankenhaus hasst, kann jederzeit in die häusliche Pflege wechseln und so dennoch Menschen pflegen.

Praktische Tipps bei der Rückkehr in das Berufsleben nach Burn-out

Nun stelle ich euch praktische Tipps vor, welche bei der Rückkehr ins Berufsleben von Hilfe sein können. Hierbei ist das größte Problem, nicht erneut in alte Muster zu verfallen und ehrlich zu sich selbst zu sein.

Die Kaltstart-Gefahr: Von 0 auf 100

Der Burn-out ist überwunden und die Rückkehr in das Arbeitsleben steht bevor. Viele versprühen genau in der Zeit besonderen Enthusiasmus, da es sich für sie um die Rückkehr zur Normalität handelt. Entsprechend neigen sie dazu, Dinge erneut zu übertreiben, welche schnell in mentaler Überforderung enden können. Aus diesem Grund gilt es, die Balance zu wahren. Der Fokus sollte auf bewussten Pausen und Erholungsphasen liegen, und zwar guten Gewissens.

Finde DEINE Balance

Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist es, eine gesunde Balance zwischen der beruflichen Erfüllung und dem eigenen Wohlbefinden zu finden. Sich selbst feste Feierabendzeiten festzulegen und die eigene Erreichbarkeit außerhalb der Arbeit einzuschränken, können bereits dafür sorgen, dass Stresssituationen gar nicht erst auftreten. Es ist entscheidend, herauszufinden, welche Faktoren bei der Arbeit für Stress, allen voran in der eigenen Freizeit, sorgen.

Weitere Schritte sind, entspannende Aktivitäten in den Alltag einzubauen. Bewusste kurze Pausen und Momente der Achtsamkeit während der Arbeitszeit können bereits zu großer Entspannung führen. Gleiches gilt für entspannende Aktivitäten wie Spaziergänge, Meditationen oder ein gutes Buch, welche in die tägliche Routine eingebaut werden sollten. Zudem sorgt regelmäßiger Sport bereits dazu, dass Burn-out Symptome gelindert werden können. Hierzu mehr in dieser Studie.

Neustart keine Strafe, sondern eine Chance!

Für viele Burn-out-Betroffene fühlt sich die Rückkehr in die Arbeitswelt nach einer Bestrafung an und fordert bereits im Vorfeld den Stressanstieg. Diese Sichtweise ist allerdings falsch, denn bei einem Neuanfang handelt es sich um keine Strafe, sondern vielmehr eine neue Chance auf ein glückliches Leben.

Sich von alten Verbindungen zu lösen, welche emotional nur Schaden angerichtet haben, ist mit Sicherheit keine Strafe. Es gilt, das Paradigma zu ändern und den neuen Weg mit einem positiven Mindset zu bestreiten. Ein durchdachter Weg, welcher nachhaltig Zufriedenheit bringt. Hierfür werden die Erkenntnisse aus der gründlichen Selbstreflexion benötigt. Es sollten klare Schritte und Ziele definiert werden, mit Rücksicht auf eine gesunde Balance.

Langfristige Strategien, um erneuten Burn-out zu vermeiden

Burn-out ist eine der Erkrankungen mit einem großen Rückfall-Risiko. Um nicht erneut zum Opfer des Burn-outs zu werden, gibt es eine Vielzahl an praktischen Anwendungstipps, welche für die tägliche Routine von großer Bedeutung sind.

Regelmäßige ehrliche Selbstreflexion

Für eine erfolgreiche Burn-out-Prävention gilt es, sich selbst regelmäßig ehrlich zu reflektieren. Wie hoch ist derzeit mein reelles Burn-out-Risiko? Muss ich einen Gang zurückschalten, da ich mir selbst zu viel zugemutet habe? Kann ich diesen Zustand noch eine Weile durchhalten?

Stellt sich die Frage, wie lange die Situation noch ertragen werden kann, so sollten schnell Anpassungen vorgenommen werden. Andernfalls wird das Burn-out-Risiko erheblich ansteigen.

Pensum verringern und bewusste Auszeiten gönnen

Ist die Selbsteinschätzung, dass die Situation langsam aus dem Ruder gerät, ist es an der Zeit, das Pensum zu senken. Der Fokus sollte auf einer gezielten Verringerung der stressigen Tätigkeiten liegen. Zeitgleich gilt es, den Fokus auf bewusste Auszeiten zu legen und regelmäßig eine sogenannte „Me-Time“ einzubauen. Zeit nur für sich selbst, mit dem einzigen Ziel, zu entspannen. Keine telefonische Erreichbarkeit, nichts.

Positive soziale Aktivitäten mit positiven Menschen

Es gilt, in die Welt hinauszugehen und die eigenen sozialen Kontakte bei Freizeitaktivitäten zu pflegen. Nichtsdestotrotz muss beachtet werden, dass die sozialen Kontakte auch für eine positive Stimmung sorgen. Viele Menschen gehen mit einer Opferrollen-Haltung durch das Leben und beklagen sich über alles und jeden. Diese Form von Energie gilt es, zu meiden, wenn die sozialen Kontakte Freude bereiten sollen.

Sport und eine gesunde Ernährung

Wie bereits erwähnt, gilt regelmäßiger Sport als wichtiger Bestandteil für eine gesunde Balance. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die den Körper und das eigene Wohlbefinden stärkt. Wer sich ständig nur von Süßigkeiten, Chips und Fast Food ernährt, tut seinem Körper aufgrund des Nährstoffmangels nichts Gutes, was sich auf das mentale Wohlbefinden auswirkt. Hier gilt das Sprichwort: Du bist, was du isst!

Integriere Dankbarkeitsübungen in deine Routine

Dankbarkeitsübungen in der täglichen Routine können bereits große Wunder bewirken. Aufrichtige Dankbarkeit zu empfinden, sorgt automatisch für eine Verbesserung des Wohlbefindens, weshalb dankbare Menschen im Allgemeinen resilienter sind.

Eine beliebte Dankbarkeitsübung ist das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs, wo jeden Morgen und/oder Abend Dinge aufgeschrieben werden, für die man wirklich dankbar ist. Das können kleine Ereignisse aus dem Tag bis hin zur eigenen Gesundheit oder die der Familie sein. Für alle, die noch mehr Inspiration benötigen: In einem früheren Artikel wurden bereits 7 praktische Dankbarkeitsübungen vorgestellt.

Gesunder und ausreichend Schlaf

Ein guter Schlaf gilt als essenziell für unsere Gesundheit, weshalb auf ausreichend Schlaf geachtet werden sollte. Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2022 ergab, dass das Burn-out-Risiko bei Pflegekräften stark mit Schlafstörungen korreliert. Aus diesem Grund sollte darauf geachtet werden, mindestens 7 Stunden pro Nacht zu schlafen. Im Idealfall sogar 8 bis 9 Stunden, was von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Um das Schlafoptimum herauszufinden, gilt es: Probieren geht über Studieren.

Gutes Arbeitsklima mit offener Kommunikation

Bei der Auswahl des neuen Betriebs sollte zwingend auf ein gutes Arbeitsklima mit freundlichen und offenen Kollegen wert gelegt werden. Die Führungsetage spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Handelt es sich um eine empathische Führungspersönlichkeit, die offen und transparent kommuniziert? Auch mal ein Lob verteilt, wann immer etwas Gutes geleistet wurde? Werden Team-Aktivitäten genutzt, um das Wir-Gefühl zu stärken? Lautet die Antwort auf alle Fragen „Ja“, kann der Neustart guten Gewissens angetreten werden.

Sind Arbeitskollegen hingegen von Missgunst geprägt, während die Chefs die Mitarbeiter gegeneinander anstacheln und konkurrieren lassen? Gibt es nur Druck und Kritik? Fühlst du dich wertgeschätzt von Kollegen und Vorgesetzten? Lautet die Antwort „Nein“, dann ist diese Firma keine gute Anlaufstelle für einen Neuanfang nach dem Burn-out.

Fazit: Dankbarkeit ein Grundpfeiler für ein glückliches Leben

Ein beruflicher Neustart nach dem Burn-out gilt als große Herausforderung, doch gleichzeitig als noch größere Chance. Das alte Leben kann hinter sich gelassen werden, samt emotionaler Erschöpfung und Unzufriedenheit. Um den neuen Karriereweg erfolgreich zu bestreiten, ist es wichtig, den Fokus auf die eigenen Leidenschaften und Interessen zu setzen. Ein Job also, der dem eigenen Leben Erfüllung und Zufriedenheit beschert.

Dabei ist es wichtig, sich genügend Zeit zu lassen und nichts zu überstürzen. Andernfalls droht der Rückfall in alte Muster vor dem Burn-out. Plane deine Zukunft bedacht und realistisch. Reflektiere dich selbst und dein eigenes Burn-out-Risiko regelmäßig. Zudem helfen tägliche Übungen wie Meditation und Yoga dabei, in einem positiven Mindset und somit auch in der Spur zu bleiben. Steht die klare Vision, dann gilt das Motto: Schritt für Schritt, nicht rennen!

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